Viele EU-Staaten überschreiten die Milchquote. | Wien/Brüssel. Sieben der insgesamt 27 EU-Mitgliedsstaaten haben auch heuer wieder die zulässigen EU-Quoten für die Milchproduktion überschritten. Insgesamt müssen die sieben Staaten (unter ihnen auch Österreich) nun 221 Mio. Euro Strafzahlungen nach Brüssel abliefern.
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80 Prozent der gesamten Überschreitung in der EU geht auf das Konto Italiens. Das Land hat seine Quote um 6 Prozent (618.000 Tonen) überschritten und muss nun 176 Mio. Euro Strafe zahlen. An zweiter Stelle liegt bereits Österreich mit einer Überschreitung um 3,3 Prozent (87.000 Tonnen). Für die heimischen Milchbauern ergeben sich daraus Strafzahlungen von insgesamt 24,7 Mio. Euro.
EU-Landwirtschaftskommissarin Mariann Fischer Boel will, dass die Milchquoten, die im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) bis 2015 vereinbart wurden, danach ersatzlos auslaufen. "Milchquoten haben in der Vergangenheit eine wichtige Rolle gespielt, um Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht zu halten", sagt Fischer Boel. Seit die GAP reformiert wurde, können die Bauern aber produzieren, was der Markt nachfragt, und dabei würden die Quoten immer mehr zu einem Anachronismus, so die Kommissarin.
Österreich will Quoten
Österreichs Bauern sind laut einer Studie des Landwirtschaftsministeriums zu 80 Prozent für eine Beibehaltung der Milchquoten. Erst vor ein paar Tagen hat sich die Landwirtschaftskammer gegen eine Erhöhung der Quoten ausgesprochen.