Zum Hauptinhalt springen

"Zuwarten hilft hier nichts"

Von Walter Hämmerle

Politik

Ab 2004 soll das Modell eines persönlichen Pensionskontos bis 2024 schrittweise eingeführt werden. Dieses soll Wahlfreiheit, höhere Pensionsgerechtigkeit und langfristige Finanzierbarkeit sicherstellen. Angesichts der demographischen Entwicklung drückt die Wirtschaftskammer auf das Tempo.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 21 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Mit dem persönlichen Pensionskonto wolle man einen "weiterführenden und innovativen Vorschlag in die Reformdiskussion einbringen", erklärte Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl anlässlich der Präsentation des Modells mit Oberösterreichs LHStv. Franz Hiesl.

Sämtliche Pensionsbeiträge sollen auf einem persönlichen Pensionskonto verbucht werden. Die Pensionshöhe ergibt sich dabei aus der Summe dividiert durch die fernere Lebenserwartung des Geburtsjahrgangs beim Pensionsantritt. Gesellschaftlich wertvolle Leistungen, die derzeit vor allem von Frauen erbracht werden, wie etwa Pflege oder Kindererziehung, sollen voll berücksichtigt werden. Hinzu kommt noch eine fiktive Verzinsung der eingezahlten Beiträge, die an die Stelle des derzeitigen Bundeszuschusses tritt, da sonst das Pensionsniveau nicht gehalten werden könnte. Auf diese Weise sollen - obwohl der Zuschuss gleich hoch bliebe - Einsparungen durch einen späteren Pensionsantritt erzielt werden. Bis 2024 soll auch das Frauenpensionsantrittsalter an jenes der Männer angeglichen werden.

Mit dem Modell hätte der Versicherte jederzeit einen Überblick, wie viel sich auf seinem persönlichen Pensionskonto befindet und die Wahlfreiheit, wann er in Pension gehen will. Geht er früher, bekommt er weniger Pension, geht er später bekommt, bekommt er mehr. Die Zu- bzw. Abschläge würden bei rund sechs Prozent pro Jahr liegen.

Keinen Zweifel ließ Leitl daran, dass die Pensionsfrage untrennbar mit Fragen des Arbeitsmarktes, von Bildung und Qualifikation sowie der Gesundheit verknüpft ist.

Gegen den VP-Vorschlag der Abschaffung der Frühpensionen sprach sich Karl Blecha, Präsident des Pensionistenverbandes, aus. Stattdessen sollten Maßnahmen zur Hebung der Erwerbsquote älterer Arbeitnehmer gesetzt werden.