Steirischer Landesgeschäftsführer wird Generalsekretär. | Wiener Wahlkampfprofi neue Bundesgeschäftsführerin der ÖVP. | Wien. Am Freitagvormittag lüftete Wilhelm Molterer, der interimistische und designierte neue Parteiobmann der ÖVP, das bis fast ganz zuletzt gut behütete Geheimnis um das künftige Parteimanagement. Mit dem Steirer Hannes Missethon als Generalsekretär und der Wienerin Michaela Mojzis als Bundesgeschäftsführerin wird nach dem Abgang Reinhold Lopatkas als Sportstaatssekretär in die Bundesregierung künftig ein Duo die Parteizentrale in der Lichtenfelsgasse führen.
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Von Molterer bekamen die beiden die klare Vorgabe mit, die Grundlage dafür zu schaffen, dass die Volkspartei bei den nächsten Nationalratswahlen wieder zur stärksten Kraft im Land wird. Auf dem Weg zu diesem Ziel soll Missethon die Stimme nach außen darstellen, während Mojzis vorwiegend nach innen die organisatorischen und strukturellen Weichen für erfolgreiche Wahlkämpfe stellt.
Mit der Bestellung des Duos setzt Molterer, der beim Parteitag am 21. April als einziger Obmannkandidat antritt, den personellen Umbau der Partei weiter fort. Durch die neue Struktur der Parteizentrale reagiert die ÖVP offensichtlich auch auf ein strukturelles Defizit: In den vergangenen Jahren spielte die Parteizentrale nur eine untergeordnete Rolle, fast alle Macht konzentrierte sich im Bundeskanzleramt, wo ÖVP-Chef Wolfgang Schüssel residierte. Viele Beobachter sahen nicht zuletzt in dieser Machtverteilung eine entscheidende Ursache für die mangelnde Kampagnenfähigkeit der Volkspartei in vergangenen Wahlkämpfen.
Molterer, der Missethon und Mojzis als "meine beiden starken Arme in der Parteizentrale" präsentierte, scheint nun aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt zu haben. Vor allem mit der neuen Bundesgeschäftsführerin holt er sich nun eine ausgewiesene Kampagnenexpertin ins Boot.
Einmal mehr erneuerte Molterer auch seine vorbehaltlose Unterstützung für die Reformgruppe um Umweltminister Josef Pröll. Dieser will die Partei programmatisch rundum erneuern. Missethon nannte als neues Motto der ÖVP, "Vielfalt zu fördern", denn "wer keine Vielfalt fördere, werde Einfalt ernten".
Porträt Seite 12