Bangkok. Bei Protesten von Regierungsgegnern in Bangkok ist es am Dienstag zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gekommen. Mehrere tausend Oppositionsanhänger durchbrachen Absperrungen in der thailändischen Hauptstadt.
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Polizisten und Soldaten wurden mit Eiern und Plastikflaschen beworfen. Bei der Explosion einer Granate vor den Sitz der Partei des thailändischen Ministerpräsidenten Abhisit Vejjajiva in Bangkok wurden zwei Polizisten verletzt.
Wie ein Sprecher von Abhisits Demokratischer Partei (DP) mitteilte, befand sich der Regierungschef während der Explosion nicht in dem Gebäude. Die DP feierte am Dienstag den 64. Jahrestag ihrer Gründung. Sie steht an der Spitze einer brüchigen Regierungskoalition. Anhänger des 2006 gestürzten und jetzt im Exil lebenden früheren Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra fordern seit 14. März bei Massenprotesten den Sturz von Premier Abhisit.
Am Montag hatten die Anhänger der Opposition eine Aufforderung der Polizei ignoriert, das von ihnen besetzte Geschäftszentrum in Bangkok zu räumen.
"Wir werden der Regierung eine Lektion erteilen - dass jede Straße dem Volk gehört", sagte einer ihrer Anführer, Nattawut Saikua. Die Regierung hat Proteste in elf Hauptstraßen untersagt. An mehreren Stellen Bangkoks standen sich am Dienstagmorgen bis zu 1.000 Demonstranten und ebenso viele Sicherheitskräfte gegenüber. Luxus-Hotels verbarrikadierten daraufhin ihre Eingänge.
Die Regierung versicherte, der Konflikt solle friedlich beigelegt werden. Zuvor hatten führende Wirtschaftsvertreter die Beendigung der Proteste verlangt und vor einem Schaden für den Einzelhandel sowie die Tourismusindustrie gewarnt. Die in dem betroffenen Viertel der Hauptstadt ansässigen Unternehmen bezifferten ihre Ausfälle im Zuge der seit Wochen andauernden Proteste auf rund 21 Millionen Euro (900 Millionen Baht). Zahlreiche große Einkaufszentren mussten am Dienstag erneut geschlossen bleiben, Luxus-Hotels berichteten, mehr und mehr Touristen checkten wegen der Proteste aus.
Die Demonstranten werfen dem heutigen Regierungschef Abhisit vor, er sei illegal mit Hilfe der Streitkräfte und einflussreicher Personen aus der herrschenden Klasse an die Macht gekommen. Sie wollen ihre Proteste erst stoppen, wenn Abhisit zurücktritt und es unverzüglich zu Neuwahlen kommt.