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Zweirad-Markt geht mit dickem Plus in die Saison '06

Von Werner Grotte

Wirtschaft

+++ Markt legte 2005 um 15 Prozent zu. | Merkbar weniger Unfallopfer. | "Bike"-Messe eröffnet nächste Woche.


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Wien. Auch wenn die Witterung noch wenig Lust aufs Fahren aufkommen lässt: Die Motorradsaison 2006 wird kommende Woche (26. bis 28. Jänner) mit der "Bike" (www.diebike.at) in Wien offiziell eingeläutet. 120 Aussteller, 600 Exponate und eine Reihe außergewöhnlicher Zusatz-Veranstaltungen werden auf Österreichs größter Motorradmesse diesmal etliche Rekorde brechen - möglicherweise auch jenen des Vorjahres mit 47.215 zahlenden Besuchern.

Doch die bevorstehende Eisen-Schau im Prater ist nur Spiegelbild des enormen Publikumsinteresses: Rund 625.000 Österreicher nennen ein Zweirad ihr Eigen, darunter bereits an die 15 Prozent Frauen.

Und kaum ein anderer Markt konnte seinen Absatz so wie die Zweirad-Branche im Vorjahr um fast 15 Prozent steigern: Bundesweit wurden zwischen Jänner und Dezember 45.008 motorisierte einspurige Kfz verkauft. Legten dabei die Motorräder (ab 125 ccm) mit 17.280 Verkäufen um zwei Prozent zu, lag das Plus bei den Mopeds (50 ccm) mit 27.728 Stück gar bei 28 Prozent.

Alternative zum Stau

"Vor allem junge Leute und Berufstätige haben den Autostau in der Stadt satt und sehen Einspurige als probate Alternative, rasch ans Ziel zu kommen", erklärt Arge2Rad-Vizeobmann Roland Berger. Allenfalls wetterbedingt ergänzt durch öffentliche Verkehrsmittel, werde das frühere Freizeitgerät Zweirad zunehmend zum Mobilitätsfaktor.

Längst kann sich auch die Politik diesen Tatsachen nicht verschließen: Die Freigabe von vorerst drei Busspuren in Wien für Einspurige liegt durchaus im internationalen Trend. Auch die Einführung des Mopedausweises für 15-Jährige im April 2005 (mit zusätzlichen sechs Praxis-Ausbildungs-Stunden) dürfte den Markt belebt haben.

Ungeliebte Koreaner

Kleiner Wermutstropfen bei den etablierten Herstellern: Bei den Zuwächsen spielen die preiswerten koreanischen Marken eine starke Rolle. "Deren Modelle schneiden aber in den Testberichten oft verheerend ab, wenn es um die Sicherheit geht", warnt Arge-Sprecherin Karin Munk.

Dabei scheint es mit der Sicherheit der Einspurigen aufwärts zu gehen: Wie die "Wiener Zeitung" bei der Statistik Austria erhob, gab es zwischen Jänner und November 2005 bundesweit 138 tote Zweiradlenker, das ist um ein Toter mehr als im Vergleichzeitraum 2004. Daneben gab es mit 7522 Verletzten gleich um 50 weniger als 2004. "In Relation mit dem 15-prozentigen Marktzuwachs ist das ein bemerkenswerter Rückgang", betont Munk.

Für heuer kündigt die Arge einige weitere Neuerungen für Einspurige an: So müssen Besitzer des B-Führerscheins (Pkw), wenn sie den A-Schein (Motorrad) nachmachen, bei der Prüfung ab März nur noch motorradspezifische Fragen beantworten. Wer mit 17 den B-Schein macht, kann nun auch gleichzeitig die A-Prüfung ablegen - bisher war das erst mit 18 zusätzlich möglich und wurde daher oft verabsäumt.