Debatte über "Malev neuen Zuschnitts" ist voll im Gange.
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Budapest. Gut einen Monat nach Einstellung des Betriebs bei der Fluggesellschaft Malev ist in Ungarn die Debatte über eine Wiederauferstehung der Airline entbrannt. Ausgelöst wurde sie durch die Tageszeitung "Magyar Nemzet". Es brauche schlichtweg eine ungarische Fluggesellschaft, forderte das regierungsnahe Medium und machte die Angelegenheit zur nationalen Ehrensache.
Es sind vor allem praktische Gründe, die für eine Malev neuen Zuschnitts sprechen. Da ist die seit Anfang Februar verwaiste, relativ junge Flotte (22 Flieger mit einem Durchschnittsalter von 8,1 Jahren). Da sind Destinationen wie Skopje, Tirana, Sankt Petersburg, Amman oder Damaskus, die man auch weiterhin gern direkt erreichen würde. Und da sind beispielsweise die zahlungskräftigen Urlauber, die Ungarn mit Vorliebe aus der Luft ansteuern, wie der Tourismusverband betont.
Zurzeit würden im ungarischen Luftfahrtverband mehrere Möglichkeiten diskutiert, um die Malev wieder für die zivile Luftfahrt nutzbar zu machen, sagt Mihaly Vecsei, der Vorsitzende des Luftfahrtverbands. Es bestehe Einigkeit, dass eine neue Fluggesellschaft vom Franz-Liszt-Nationalflughafen, früher Ferihegy, in Budapest aus operieren soll.
Dem früheren stellvertretenden Malev-Generaldirektor Geza Fehervari zufolge muss durch die neue Airline "ein Vakuum von jährlich 1,5 Millionen Flügen kompensiert werden". Deshalb spricht er sich dafür aus, die neue Fluggesellschaft möglichst bald zu etablieren. Geht es nach ihm, bekäme sie innerhalb von drei Jahren eine Flotte, zu der 30 bis 40 Maschinen gehören.