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Zweiter Rassismus-Report

Von Alexandra Grass

Politik

"Die Bevölkerung aufklären, dass es Rassismus gibt", nannte Obmann Dieter Schindlauer anlässlich des heutigen Internationalen Tages gegen Rassismus gestern als ein Hauptanliegen des Vereins ZARA (Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit) und präsentierte den zweiten Report der Beratungsstelle. Bereits im Vorjahr gestellte Forderungen, etwa nach einem umfassenden Antidiskriminierungspaket, seien bis dato unerfüllt.


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Mit 330 Personen wurden im Vorjahr mehr als doppelt so viele KlientInnen im Vergleich zu 2000 (154) von der Beratungsstelle betreut, wie ZARA-Mitarbeiterin Xiane Kongela berichtete. 34 Prozent davon waren selbst betroffen, 41 Prozent ZeugInnen, die restlichen 25 Prozent "Info-Anrufe". Insgesamt 150 ausgewählte rassistische Vorkommnisse, die "uns und anderen NGO´s zu Ohren" gekommen seien, dokumentiert der Report, der mit 76 Seiten "zu dick ist", erklärte Schindlauer und drängt auf die Umsetzung der von ZARA gestellten Forderungen. Er sieht die dringende Notwendigkeit einer "vernünftigen Einwanderungspolitik". Überdies sollten die bestehenden gesetzlichen Antidiskriminierungsbestimmungen einer Überarbeitung unterzogen werden. Gefordert werden etwa Dienstnummern auf den Uniformen der Exekutive. Auch aus dem Bereich der Justiz würden regelmäßig rassistische Vorfälle gemeldet.

Die Anti-Defamation-League bietet bereits zusammen mit dem Ludwig-Boltzmann Institut für Menschenrechte Sensibilisierungstrainings für RichterInnen an, denn die Gerichte müssen nicht nur das Recht und seine Veränderungen, sondern auch die Gesellschaft und ihre Veränderungen kennen und verstehen.

Infos unter 01/929 13 99 oder http://www.zara.or.at