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Zwischen Himmel und Hölle

Von Ina Weber

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Wer beim Ansehen der Dokusoap "Schwer verliebt" auf ATV Höllenqualen erleidet - ach, wären sie doch alle schon im siebenten Himmel angekommen - und RTL ganz tief für seine Best-ofs, etwa "Die 10 skurrilsten DSDS-Castings", gräbt, konnte man am Mittwoch mit Servus TV sehr angenehm auf der Erde landen. Die französische Dokumentationsreihe "Between Earth & Sky" brachte auf sehr professionelle Art und Weise das Leben der letzten Beduinen in die Wohnzimmer.


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Der junge Forscher Sebastién Lafont reiste mit seinem Heißluftballon diesmal nach Jordanien und nahm mit Interesse, Respekt und natürlichem Umgang sowohl das Publikum als auch die ansässige Bevölkerung mit. "Sind Sie ein Beduine", fragte er direkt aber höflich die Menschen auf einem Markt in Amman. Egal, wo er hinkam, ob Ägypter, Israeli oder Palästinenser, er wurde mehr als höflich aufgenommen. "Du hast einen Bruder", sagte ein Beduine zum Abschied zu ihm. Dieser lebt mit seiner Frau und seinen 14 Kindern in einem Zelt, das er nahe der Schule aufgeschlagen hat. Die Menschen wirken glücklich, obwohl sie nicht viel haben. Auch die Mädchen gehen in die Schule. Doch auf eine Fahrt mit dem Heißluftballon durften sie nicht mitkommen. Der Vater wollte keinen Skandal im Dorf riskieren und nahm nur die Männer mit. Die himmlische Landschaft verbirgt höllische Wertvorstellungen, wenn der Mann befiehlt und die Frau folgen muss.

Genau das wünschen sich zwei Frauen in einem Beitrag über das Revival der 60er Jahre der anschließenden Sendung "In.Life". Blumen, enge Taille, aufgehaltene Türen, die klassische Rollenaufteilung sei die beste, meinten sie frei von der Leber weg. Der Weg zwischen Himmel und Hölle muss kein weiter sein.

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