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Zwischen Juchu und Auweh

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

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Österreich ist im Eishockey wieder erstklassig. Das ist schon einmal schön und erfreulich, ebenso wie einige Teilaspekte der B-WM wie das effiziente Powerplay, die verhältnismäßig wenigen Strafen und die Moral, mit der sich das doch noch junge Team nach der peinlichen Niederlage gegen Japan wieder derrappelt hat. Dass nicht alles eitel Wonne ist, hat aber ausgerechnet am Tag, nachdem der Aufstieg fixiert wurde, ein Interview von Stefan Ulmer gezeigt. Als Vorarlberger könne man halt gegen die "Kärntner Mafia" nichts machen, sagte er zu den "Vorarlberger Nachrichten". Dass das nicht gut ankam und Ulmer für das letzte Spiel aus dem Kader gestrichen wurde, war irgendwie logisch. Doch das ist noch ein vergleichsweise geringes Problem, vor dem das Team, dessen Trainer Manny Viveiros und der Verband bei aller berechtigten Freude über den Aufstieg stehen. Nun muss ein Programm erarbeitet werden, mit dem junge Spieler systematisch bis in die Elite begleitet werden. Und als ob Beispiele aus anderen Sportarten nicht gezeigt hätten, wie schwer allein das ist, stehen entgegengesetzte Interessen im österreichischen Eishockey generell diesem Plan im Weg. Im Winter gab es noch Streitigkeiten über die Freigabe von Spielern mit den Klubs, und die konnten sich zuletzt nicht einmal intern über eine Reform des Punktesystems, mit dem der Anteil von Legionären und Österreichern beziehungsweise Nachwuchsspielern geregelt werden soll, einigen. Gesprochen wird viel, unter anderem im neu gegründeten Austrian Hockey Board. Doch solange diese Gespräche nicht zu einem gemeinsamen Ziel führen - und das war in der Vergangenheit nicht wirklich der Fall -, wird Österreich auch weiterhin zwischen A- und B-Gruppe, zwischen dem großen Juchu und Auweh, pendeln.