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Zwischen Prophet und Profit

Von WZ-Korrespondent Ole Martin Larsen

Politik

Boykott-Aufruf zeigt Wirkung. | Kopenhagen. Der Aufruf der islamischen Welt, dänische Waren zu boykottieren, trifft das Land an der Geldbörse. Immerhin führt Dänemark Waren für 5 Milliarden Kronen (670 Millionen Euro) in die islamische Welt aus, Geflügel, Käse und anderes. Der Boykott macht sich bereits bemerkbar, er hat erste Arbeitsplätze in Dänemark gekostet. Kein Wunder, dass der oberste Vertreter der dänischen Wirtschaft "Jyllands-Posten" zu einer Entschuldigung aufgefordert hat.


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Die Zeitung weist jede Kritik zurück. Das Blatt habe bedauert, dass die Karikaturen Gefühle verletzt hätten. Aber eine Entschuldigung wäre ein Kniefall vor einem Angriff auf die Meinungsfreiheit, heißt es aus der Redaktion.

Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen hat zur Eskalation der Krise beigetragen. Bereits im Oktober hatten die Botschafter von elf islamischen Ländern um ein Gespräch mit ihm gebeten. Rasmussen lehnte es ab, sich mit der Angelegenheit zu befassen. Der Ministerpräsident hätte die Krise im Oktober mit einem diplomatischen Kaffeekränzchen verhindern können, sagen Kritiker wie Rasmussens Vorgänger als Chef der Liberalen, Uffe Ellemann-Jensen, und der einstige konservative Regierungschef Poul Schlüter.

Unumstritten ist, dass sich das Land in "der größten außen- und sicherheitspolitischen Krise seit vielen Jahren", befindet, wie "Berlingske Tidene" schreibt.