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Zwischentexte & Zwischenton

Von Reinhold Aumaier

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It ain't what you do, it's the way thät you do it. Wenn ein g'scheiter Kampl wie der Willy Resetarits solch eine Liedzeile zum Motto seiner Radioshow macht, dann muss etwas dran sein: Nicht (so sehr) auf das, was man tut, sondern wie man es tut, komme es an. Das scheint auch der kürzlich hier kritisierte Peter Kislinger beherzigt zu haben. Im "Pasticcio" am Dienstag war von seiner berüchtigt getragenen Sprechweise kaum noch was zu hören. Sich und seine Zwischentexte so hintanstellend, strahlten die fein abgestimmten Klangbilder rund um die Literatur des großen Erzählers Halldor Laxness umso mehr. In diesem Tonfall bittschön weiter so. Das gilt auch für die frischgfangte Moderatorin bei Radio Stephansdom. Ihr Name: Lilo Bellotto. Sendeplatz (am Dienstag): "Amabile". Stimme und Redeweise: angenehm. Die Dame dürfte wissen, wovon sie spricht. Man spürt eine längere Vertrautheit mit der Musik. Einziges Minus: Auch sie frönt (noch) der bei diesem Sender grassierenden "Ja"- bzw. "Ja und"-Ansagerei. Gibt's einen Radiergummi für nervende Phrasen? Bitte ein größeres Stück davon ins Dachgeschoß der Singerstraße Nr. 7. Wir hoffen, es hilft! Ansonsten . . . gehörte der Tag dem bereits erwähnten Halldor Laxness. An seinen 100. Geburtstag erinnerte Ö1 mit einer "Literatur-Miniatur"; vor allem jedoch mit der köstlichen Erzählung "Ein Spiegelbild im Wasser" im Rahmen der "Radiogeschichten". Georg Schuchter hatte für diese feine Annäherungs-Story den kongenialen Erzählton parat.

Zur Abrundung des Ganz-Ohr-Tages gönnten wir uns die "Jazztime"; gewohnt kundig moderiert von Klaus Schulz. diesmal waren die wunderbaren Quartette dran. Ob Coltrane, Armstrong, Chet Baker & Gerry Mulligan: Die Allergrößten berühren mit jedem Ton zu jeder Zeit.