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Zwischentöne und starke Töne

Von István Orbán

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Der Mittwoch ist so ein Zwischentag, besonders wenn man in einen "Radiokolleg"-Beitrag in Österreich 1 hineinhört; diesmal - ein kleiner Trost - allerdings in den mittleren von nur drei Teilen der "Musik-Viertelstunde" mit Albert Hosps Instrumentenporträt über den "Basisarbeiter im Ensemble": den Kontrabass. Zu hören war Interessantes, Unerwartetes und Kurioses (dass nämlich die Virtuosität am Kontrabass an erreichter Geschwindigkeit und Höhe gemessen wird), aber leider kaum Musik (die gab es wohl an den anderen Tagen).

Später am Vormittag, in den Ö1-"Radiogeschichten", gab es eine Erzählung von Michael Kleeberg über einen Jazzmusiker aus der DDR, der seine Verwandten in Paris in Erstaunen versetzt, weil er zwar noch nie geflippert hat, dafür aber die Créme de la créme des internationalen Jazz nicht nur kennt, sondern in einem Jazzkeller von einem dieser Großmeister sogar herzlich begrüßt und zum Mitspielen auf die Bühne geholt wird. Nette Zwischentöne in der Geschichte, doch dann bricht die DDR zusammen, und das Ende ist eher banal.

Starke Töne gab es abends in "Nightwatch" in ORF 2, in dem Bericht über sechs Feuerwehrfrauen in San Francisco. Sie reden nicht nur stark, sie arbeiten auch stark und sind auch ganz und gar so stark. Es ist nur konsequent, dass sie mich dementsprechend stark beeindruckt haben.