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Zwist im Lager der Unionsparteien

Von Ines Scholz

Politik

München - Die Stimmung zwischen CDU und CSU ist nicht gerade die Beste: Führende CSU-Politiker kritisieren den politischen Kurs der Schwesterpartei und die mangelnde Koordination in politischen Fragen.


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Der Unmut in der CSU ist so groß, dass am Mittwoch ein Treffen zwischen Parteichef Edmund Stoiber (CSU) und CSU-Bundestagsabgeordneten in München einberufen wurde, in dem unter Ausschluss der Öffentlichkeit das Verhältnis zur Schwesterpartei zur Debatte stand. CSU-Generalsekretär Thomas Goppel hatte gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" klar gestellt, dass es dabei "bestimmt nicht um einen Ausflug des Kreuther Geistes nach München" gehe.

Zuvor hatte Stoiber bereits das Unions-Ruder an sich gerissen, indem er - noch vor der CDU - den weiteren Weg vorzeichnete: dass nach einer Reihe von "Sommer-Pannen" nun wieder eine öffentlichkeitswirksame Oppositionspolitik im Vordergrund stehen müsse. "Es gibt nur eine Botschaft: dass die Union im September angreifen wird".

Der Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Michael Glos, forderte in einem Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung", dass CDU und CSU "ihre Politik noch stärker miteinander absprechen". Beide Parteien hatten etwa in der Kommentierung des Verheugen-Vorschlags, vor der EU-Osterweiterung einenVolksentscheid zu initiieren, gegensätzliche Positionen eingenommen.

Auch Geschlossenheit innerhalb der CDU sei wichtig. Bisher sei sie "zu viel mit sich selbst und zu wenig mit Politik befasst".