OSZE warnt vor einer Zunahme des Menschenhandels. | Wien. Die Wirtschaftskrise könnte zur Folge haben, dass der Menschenhandel weltweit zunimmt. Das befürchtet die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und hält derzeit in der Wiener Hofburg eine Konferenz zum Thema "Moderne Sklaverei" ab.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 15 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
US-Außenministerin Hillary Clinton wandte sich am Montag per Videobotschaft an die Konferenzteilnehmer und sprach von zwölf Millionen Menschen, die Opfer moderner Formen der Sklaverei seien. Es müssten internationale Strukturen geschaffen werden, "die Kriminelle trifft und für die Opfer sorgt", so Clinton.
Laut OSZE sind jährlich 1,2 Millionen Kinder unter den Opfern von Menschenhändlern. Jeder zweite, der zu Arbeit gezwungen wird, ist minderjährig. Viele dieser Kinder würden geschlagen und sexuell missbraucht. Die OSZE weist darauf hin, dass bereits Zehnjährige Opfer sexueller Ausbeutung würden. Die Mehrheit der Kinder sei selbstmordgefährdet.
Eva Biaudet, die die OSZE-Bemühungen im Bereich moderne Sklaverei koordiniert, verweist gegenüber der "Wiener Zeitung" darauf, dass Menschenhandel nicht zwingend Ausbeutung in einem fremden Land bedeuten müsse. Immer mehr Opfer würden in ihrer Heimat verschleppt. UN-Beauftragte Najat Mjid Maalla weiß, dass Minderjährige deshalb besonders gefährdet seien, da skrupellose Geschäftemacher hier wenig Widerstand zu erwarten hätten und Kinder leicht "transportiert" werden könnten. Die OSZE will vor allem im Feld der Prävention tätig werden. So sollen Bildungschancen für Frauen verbessert werden.