Die Verwaltungsbehörde der "Cradle of Humankind" muss sich mit ganz anderen Problemen beschäftigen: "Das Abkommen sieht vor, dass ein Weltkulturerbe geschützt und gleichzeitig vermarktet werden soll. Das ist paradox. Schützt man eine Gegend, soll sie möglichst unberührt bleiben, das heißt möglichst wenig Menschen sollen sie besuchen. Vermarktet man sie, so sollen Gewinne entstehen, dazu müssen wir so viele Menschen wie möglich anziehen", sagt Anthony Paton, stellvertretender Direktor von "Cradle of Humankind".

Die Verwaltung versucht das Gleichgewicht zwischen Schutz, Tourismus und Forschung zu halten, in dem das Gros der Besucher nur Zugang zu den Sterkfontein-Höhlen erhält und der Ausbau des 2005 errichteten Informationszentrums Maropeng vorangetrieben wird. In Zukunft sollen dort noch mehr Fossilien zu sehen sein, Picknickplätze werden gebaut und das Hotel wird erweitert. Langfristig die größte Herausforderung für die Gegend ist allerdings der ständig wachsende Großraum Johannesburg.

Noch stört das die Forscher wenig. Gespannt warten sie auf eine bevorstehende Veröffentlichung Lee Bergers: Im April 2013 hatte dieser angedeutet, dass möglicherweise auch Hautreste von Australopithecus sediba nachweisbar sind. "Das wäre eine wissenschaftliche Sensation", sagt Lyzanne und fügt hinzu: "Als ich vor fünf Jahren anfing zu studieren, war A. sediba noch nicht einmal beschrieben. Und jetzt wird womöglich unsere Entstehungsgeschichte neu geschrieben."