Ende der Siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts gelang Antonello Venditti auch international der Durchbruch. Der Cantautore schaffte es mit Liedern wie "Bomba o non bomba", "Sara" oder "Buona domenica" auch in die heimischen Hitparaden. Bis heute ist Venditti einer der wenigen italienischen Liedermacher, die mühelos sogar die Donauinsel füllen können. Am 8. März ist nun der Römer 70 Jahre alt geworden.

Auch in Italien hatte es länger gedauert, bis Venditti der Durchbruch gelang. Erst mit dem Album "Sotto il segno dei pesci" (Anmk: Im Sternzeichen der Fische) schaffte er den Durchbruch. Davor hatte er etliche Achtungserfolge.

Begonnen hatte alles mit der LP "Theorius Campus", die er gemeinsam mit seinem Kollegen Francesco De Gregori 1972 herausbrachte. Auf dieser war auch sein erster Erfolg "Roma capoccia", eine Hommage an seine Heimatstadt.

Dies sollte nicht sein einziges Lied über Rom bleiben. Allerdings ist sein "Grazie Roma" nicht an die Stadt, sondern an den Fußballklub AS Roma gerichtet. Es wurde auch - wen wundert es - zum offiziellen Song des Vereins.

 Mitte der 70er Jahre folgte dann sein erster Nummer 1-Hit in Italien. Der Song "Lilly" aus der gleichnamigen Langspielplatte handelt vom Tod einer Drogensüchtigen. Kritiker warfen Venditti Oberflächlichkeit vor, das Publikum sah es anders.

Zu jener Zeit folgten etliche gesellschaftskritische Songs wie etwa "Canzone per Seveso". Als Reaktion auf eine Anzeige wegen seines Songs "A Cristo" (er wurde wegen Blasphemie verurteilt) schrieb Venditti das Lied "Campo de' Fiori". Auf dem Platz in Rom steht die Statue von Giordano Bruno, der bekanntlich auf dem Scheiterhaufen gelandet ist.

Mit einer sprachlichen Leichtigkeit schaffte er es immer wieder die italienischen Gegensätze zu beschreiben. In "Compagno di scuola" (Anmk: Schulkamerad) geben sich Nietzsche und Marx die Hand - "Don Camillo und Peppone" a la Venditti.

In Österreich kam der Erfolg mit "Bomba o non bomba". Ein Song über seine harten Anfangszeiten als Liedermacher gemeinsam mit seinem Freund Francesco De Gregori.

Für Aufregung sorgte auch sein bittermelancholischer Song über das Scheitern einer Beziehung. In "Dimmelo tu cos'è" verwendet Venditti freizügig einen volksnahen Ausdruck für den Geschlechtsverkehr. Doch eine Anzeige blieb aus.