Wie viele "Greatest Hits"-Albums kann ein Künstler herausgeben? Nun, wer wie etwa Carl Douglas nur einen großen Erfolg ("Kung Fu Fighting") hat, wohl nur eine Platte. Aber auch da gibt es Interpreten (erinnert sich jemand noch an Hello?), die es auf mehrere Zusammenstellungen bringen, obwohl sie nur einmal die Musikwelt begeistern konnten.
Kein Wunder, dass es die großen Stars der Musikszene schaffen, zahlreiche Hits-Alben zu veröffentlichen. Nun erscheint - pünktlich zum Start seiner Welttournee - mit "Collection: 1973 – 2012" eine neue "Greatest Hits"-CD von Bruce Springsteen. Nur vier Jahre nachdem der Boss ein ähnliches Werk auf den Markt gebracht hat. Aber keine Sorge, natürlich sind die Platten nicht ident. Auf dem neuen Werk hat man einige Songs vom letzten Studio-Album "Wrecking Ball" dazu gepackt.
Bei Springsteen ist es aber fast ein Verbrechen, eine Hits-Zusammenstellung zu kaufen. Denn das Oeuvre des Künstlers ist zu groß dafür. Keine einzelne Platte kann da den Ansprüchen genügen. Auch "Collection: 1973 – 2012" naturgemäß nicht, wo Songs wie "The River" oder "Im On Fire" fehlen, von etlichen anderen Pretiosen ganz zu schweigen.
Trotzdem erwischt man sich immer wieder dabei, zu solchen Hits-Collections zu greifen. Einerseits, weil man meistens nur ein paar Songs eines Künstlers mag, die dummerweise auf verschiedenen Alben oder gar nur als Singles erschienen sind, andererseits lebt man in der Illusion, dass sich jemand wirklich Gedanken bei der Zusammenstellung gemacht hat. Dies ist leider nur selten der Fall, denn oft wirkt der Künstler gar nicht mit. Und wenn, hat er oft nicht die entsprechende Distanz zu seinem Gesamtwerk.