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Kein Ärztemangel in naher Zukunft

Von Walter Rosenkranz

Gastkommentare

ÖVP und FPÖ haben eine Rechnungshofprüfung des Gesundheitsressorts über die vergangenen zehn Jahre beantragt.


Grundsätzlich muss festgehalten werden, dass Österreich zu den Ländern mit der höchsten Ärztedichte gehört. Laut Angaben der OECD kommen auf 1000 Einwohner 5,05 Ärzte, womit Österreich die zweithöchste Ärztedichte in Europa nach Griechenland aufweist. Es gibt momentan rund 8200 Ärzte mit einem Kassenvertrag - das sind ungefähr gleich viele wie vor 19 Jahren. Seit damals hat sich aber die Zahl der Wahlärzte von 4768 auf 10.099 mehr als verdoppelt.

Eine im Bereich der Hausärzte mögliche Versorgungslücke ist aber keine Entwicklung, die sich erst seit der FPÖ-Regierungsbeteiligung ergeben hat, sondern diese war schon seit Jahren absehbar und ist ganz klar auf die "nachweisliche Untätigkeit" der letzten SPÖ-Gesundheitsminister zurückzuführen. Jahrelang negierte nämlich die SPÖ die Probleme im Gesundheitssystem und verabsäumte es, darauf mit wirksamen Maßnahmen zu reagieren. Seit 2008 - von Alois Stöger bis Pamela Rendi-Wagner - stellte die SPÖ durchgehend die Gesundheitsminister und hat in dieser Zeit die Fehlentwicklungen in diesem Bereich einfach "links liegen" gelassen. Die ehemalige SPÖ-Gesundheitsministerin und derzeitige SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner weist bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit einer schon "penetranten Dreistigkeit" auf diesen drohenden Ärztemangel hin und verschweigt dabei aber den nicht unwesentlichen Umstand, dass es ihre eigene Untätigkeit war, die zu den bestehenden Schwierigkeiten geführt hat.

FPÖ-Sozialministerin Beate Hartinger-Klein hat nun aber bereits erste Maßnahmen im Bereich des Hausärztemangels gesetzt. So wurde die Finanzierung der Lehrpraxen sichergestellt. Damit wird jungen Medizinern ermöglicht, die Arbeit bei bereits langjährig tätigen Kollegen vor Ort in den Ordinationen kennenzulernen. Auch wurde die Möglichkeit der Anstellung von Ärzten bei Ärzten geschaffen, so soll es auch zu einer Attraktivierung des Berufes vor allem im ländlichen Bereich kommen. Ebenso werden durch die Reform der Sozialversicherungsträger Mittel aus der Verwaltung frei, die in Form von Leistungen direkt den Patienten zugutekommen. Auch werden im Auftrag von Hartinger-Klein regelmäßig entsprechende Prognosen für die nächsten Jahre hinsichtlich der Entwicklung des Ersatzbedarfs an Allgemeinmedizinern und der in Ausbildung stehenden bzw. im Beruf tätigen Ärzte erstellt. Daraus ist klar erkennbar, dass in naher Zukunft kein Ärztemangel absehbar ist. Überdies haben FPÖ und ÖVP letzte Woche im Nationalrat eine Rechnungshofprüfung des Gesundheitsressorts über die letzten zehn Jahre beantragt und einen Antrag eingebracht, indem die Bundesregierung um Stärkung der niedergelassenen Versorgung im Sinne der Patienten ersucht wird.