Freude am klassischen Sparen haben die Österreicher schon lange nicht mehr. Die Zinsen auf Sparbücher, Festgeld- und Tagesgeldkonten sind mickrig, die Inflation trägt dazu bei, dass es damit sogar zu einem realen Vermögensverlust kommt. Schlagzeilen wie "Österreich spart sich arm" weisen immer wieder auf diesen Umstand hin. An sich sind die Österreicher in Geldangelegenheiten sehr konservativ, doch die tiefen Zinsen machen alternative Anlageformen, darunter auch Crowdinvesting, für viele interessant. Denn die Beteiligung an Crowdinvesting-Projekten bringt den Investoren oft attraktive Renditen ein, und im Gegensatz zu manch anderen Anlageformen entstehen für Anleger dabei keinerlei Kosten wie Servicegebühren oder Honorare.

- © adobe stock/Prostock-studio
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Man darf aber nicht vergessen, dass es sich dabei um Risikokapital handelt - im schlimmsten Fall können Anleger ihr Geld verlieren. Umso wichtiger ist es daher, sich gut zu informieren, bevor man sich für oder gegen eine bestimmte Crowdinvesting-Plattform entscheidet. Die nachfolgenden fünf Punkte sollten Anleger dabei keinesfalls außer Acht lassen:

Blick auf die Frequenz und möglichst breite Streuung

Andreas Zederbauer ist Co-Gründer und Geschäftsführer der auf Immobilienprojekte spezialisierten Crowdinvesting-Plattform Dagobertinvest. - © feel image/Felicitas Matern
Andreas Zederbauer ist Co-Gründer und Geschäftsführer der auf Immobilienprojekte spezialisierten Crowdinvesting-Plattform Dagobertinvest. - © feel image/Felicitas Matern

Nimmt man eine Crowdinvesting-Plattform näher unter die Lupe, lohnt es sich zu überprüfen, wie aktiv diese in der jüngeren Vergangenheit war, also wie viele Projekte zuletzt gestartet wurden. Denn reger "Traffic" ist nicht nur ein Indiz dafür, dass die Plattform bei Wirtschaftstreibenden für Finanzierungen gefragt ist, sondern erleichtert den Investoren auch die Diversifikation. Das ist ein ganz entscheidender Punkt. Denn wie bei jeder Form der Geldanlage ist auch beim Crowdinvesting Risikominimierung durch Streuung zu empfehlen. Wer also zum Beispiel 3.000 Euro investieren möchte, sollte die Summe auf mehrere Projekte aufteilen und nicht alles auf eine Karte setzen.

Verzinsung und Laufzeit
der Investitionsprojekte

Aus rechtlicher Sicht gewähren beim Crowdinvesting private Investoren Unternehmen ein Darlehen. Crowdinvesting-Plattformen koordinieren und wickeln den Prozess ab. Als Investor geht man damit ein gewisses Risiko ein und darf sich dafür eine attraktive Rendite erwarten. Daher sollte man sich vergewissern, welche Plattformen und Projekte die höchsten Erträge in Aussicht stellen. Unter anderem sorgen schlanke Strukturen dafür, dass eine Crowdinvesting-Plattform ihren Kunden höhere Zinsen bieten kann.

Neben dem angebotenen Zinssatz sollte man aber auch noch die Projektlaufzeit beachten. Eine relativ lange Laufzeit bedeutet immer auch, dass länger etwas schiefgehen kann. Dieses Risiko tragen die Investoren. Bei der auf Immobilien-Crowdinvesting spezialisierten Plattform Dagobertinvest etwa beträgt die Projektlaufzeit in der Regel maximal zweieinhalb Jahre. Der durchschnittliche Zinssatz beläuft sich, über rund 100 Projekte gerechnet, auf 6,97 Prozent p.a.