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Covid-19 und seine Folgen können nur gemeinsam gelöst werden

Von Katharine Chang

Gastkommentare

Taiwan wurde trotz seiner international beachteten Erfolge gegen das Coronavirus im vergangenen Jahr abermals nicht als Beobachter zu der Jahresversammlung der Weltgesundheitsorganisation eingeladen.


Die Covid-Pandemie hinterlässt tiefe Spuren: Bisher wurden weltweit mehr als 100 Millionen bestätigte Infektionen mit fast drei Millionen Toten gezählt. Seit WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus im vergangenen Jahr den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen hatte, betonte man überall auf der Welt lautstark die Bedeutung des gemeinsamen Kampfes der internationalen Staatengemeinschaft gegen das Coronavirus. Trotz dieser Beteuerungen für eine internationale Kooperation wurde Taiwan im Jahr 2020 allerdings abermals nicht als Beobachter zu der Jahresversammlung der Weltgesundheitsorganisation eingeladen.

Gerade Taiwan hat jedoch mit seinem sehr erfolgreichen Kampf gegen Covid-19 ein nachahmenswertes Beispiel für viele andere Länder gesetzt. Die taiwanische Regierung hat international viel Anerkennung und Lob erhalten, was ein Beleg dafür ist, dass Taiwan in den globalen Kooperationsmechanismus zur Seuchenprävention eingebunden werden muss.

Während der beiden WHO-Sitzungen im Mai und November 2020 riefen Politiker und hochrangige Beamte zahlreicher Länder die WHO dazu auf, Taiwan in ihren Reihen willkommen zu heißen, nämlich die USA, Japan, Kanada, Australien, Neuseeland, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Dänemark, die Niederlande und Schweden. Dazu kam Unterstützung von mehr als 1.700 Parlamentariern aus mehr als 80 Staaten, einschließlich Österreich. In den internationalen Medien erschienen mehr als 3.500 Berichte und Artikel, die Taiwan unterstützten. Dies zeigt sehr klar, dass Taiwans Anliegen international verstanden und unterstützt wird.

Die Welt kann von Taiwans Mitwirkung profitieren

Der Grund für so viel Unterstützung seitens der internationalen Gemeinschaft ist nicht nur Taiwans erfolgreicher Umgang mit Covid-19, sondern auch die Tatsache, dass Taiwan diesen Kampf auf dem Boden demokratischer Regeln gewonnen hat: mit offenem Datenaustausch, transparenter Regierungsarbeit, der Analyse großer Datenmengen mithilfe von Apps und medizinischen Einrichtungen sowie der Einbindung der Bevölkerung in den demokratischen Entscheidungsprozess. Wenn China behauptet, dass sein eigenes politisches System westlichen Demokratien im Kampf gegen die Pandemie überlegen sei, dann beweist Taiwan das Gegenteil. Die Welt - und im Besonderen die demokratische Welt - kann von Taiwans Mitwirkung in der WHO profitieren.

Eine weitere Herausforderung im Kampf gegen die Pandemie wird es sein, in Zukunft größere Krankheitsausbrüche global zu verhindern. Die WHO überarbeitet derzeit ihre Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung. Taiwan unterstützt diesen Prozess und möchte seinen Beitrag zu den kollektiven Bemühungen der WHO leisten, damit für uns alle eine bessere Strategie gegen Pandemien gefunden werden kann.

Ich möchte noch einmal betonen, dass all dies ein harter Kampf ist, der ein hohes Maß an internationaler Solidarität benötigt. Kein Land kann für sich alleine gegen die Pandemie kämpfen. Internationale Kooperation ist der einzige Weg, um eine Pandemie zu verhindern. Taiwan ist sowohl willig als auch fähig, einen wesentlichen Beitrag zu diesen Bemühungen der internationalen Gemeinschaft zu leisten. Auf globale Gesundheitsprobleme gibt es keine einfache Antwort, aber eines ist sicher: Taiwan die Möglichkeit zu geben, an relevanten Meetings, Aktivitäten und Mechanismen der Weltgesundheitsorganisation teilzunehmen und die Insel dazu einzuladen, der WHO als Beobachter beizuwohnen, ist Teil der Lösung.