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Vier Tipps zur cleveren Geldanlage für Kinder

Von Claudia Figl

Gastkommentare
Claudia Figl ist ehrenamtliche stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Österreichischen Verbandes Financial Planners. Hauptberuflich leitet sie seit 2014 den Bereich Private Clients in der Bank Gutmann. Die international zertifizierte Finanzberaterin hat knapp 30 Jahre Erfahrung im Bank- und Finanzwesen.
© Bank Gutmann

Gute Finanzplanung für den Nachwuchs braucht Zeit und Diversifizierung.


Laut einer Studie des ehemaligen Bundesministeriums für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz betragen die Kosten für ein Kind monatlich rund 500 Euro. Die österreichischen Schuldenberatungen gehen noch weiter ins Detail und haben für ein siebenjähriges Kind monatliche Kosten von rund 780 Euro errechnet, für einen 14-jährigen Teenager werden gar rund 840 Euro fällig. Möchte man den Kindern den Start in ein sorgenfreies Leben ermöglichen, sollte man rechtzeitig und richtig Kapital anlegen. Folgende vier Tipps kann ich Konsumenten ans Herz legen:

Tipp 1: Sich die nötige Zeit nehmen. Bei der Finanzplanung für die Kinder sollte man sich die nötige Zeit nehmen und sich mit den unterschiedlichen Anlagevarianten auseinandersetzen. Dazu gehört auch, sich ein Bild zu machen, was Vorsorge bedeutet, die Ziele, den Anlagehorizont und den Zweck zu definieren. Etwa, ob ich meinem Kind zu einem bestimmten Zeitpunkt einen Betrag zur Verfügung stellen oder die Universitätsausbildung im Ausland finanzieren möchte.

Tipp 2: Vorurteile über Bord werfen. Österreich ist noch immer ein Land der Sparbuch-Sparer. Aktien haftet weiterhin der Ruf an, ein Investment für Spekulanten und Zocker zu sein. Eine Vorsorgeimmobilie kann etwa bei einem langfristigen Anlageziel eine Alternative darstellen. Wer aber das Geld nicht so fest binden kann oder will, für den bietet der Aktienmarkt sehr wohl spannende Alternativen. Konten und Depots können im Namen des Kindes angelegt werden. Bis zur Volljährigkeit bedeutet das aber, dass das Geld grundsätzlich mündelsicher zu veranlagen ist. Was viele nicht wissen: Man kann sich vom Pflegschaftsgericht die Genehmigung einholen, auch Geld für Kinder mit höherem Risiko anzulegen, um den aktuellen Herausforderungen des Finanzmarkts gerecht zu werden. Wer es auch in puncto Aktien & Co. langfristiger wünscht, der sollte einen Blick auf Investmentfonds und ETFs werfen. Man investiert hier regelmäßig und langfristig und ist nicht so abhängig von den Schwankungen am Kapitalmarkt.

Tipp 3: Für den Ernstfall gewappnet sein. In Österreich gibt es zwar eine gesetzliche Erbfolge, trotzdem können Eltern im Rahmen einer testamentarischen Verfügung festlegen, welche Vermögenswerte welches Kind später einmal erben soll. Hat jemand beispielsweise mehrere Depots für seine Kinder eröffnet, die aber nicht auf deren Namen lauten, so sollte dies testamentarisch festgehalten werden. Ansonsten fließt das Geld nämlich in die gesamte Erbmasse und wird entsprechend den Erbquoten aufgeteilt.

Tipp 4: Der Mix macht’s. Basierend auf der individuellen Einkommenssituation der Eltern und den Anlagezielen ist es auch bei der Geldanlage für Kinder klug zu diversifizieren, sprich unterschiedliche Anlageformen zu nutzen, etwa Wertpapiere, Immobilien oder andere Vermögenswerte. Generell ist eine Kombination aus renditestarken und risikoarmen Investitionen ein guter Mittelweg. Auch die Beimischung von Gold kann als Krisenwährung sinnvoll sein.