Zum Hauptinhalt springen

Vereint gegen die Krisen

Von Julian Christian

Gastkommentare
Julian Christian r ist Vorsitzender der Bundesjugendvertretung.
© BJV

In Zeiten der Teuerung müssen die Generationen zusammenhalten. Es muss genug für alle da sein.


Eines ist klar: Wir jungen Menschen stehen aktuell vor großen Herausforderungen. Wir, die oftmals zynisch als "Generation Corona" oder "Generation Dauerkrise" bezeichnet werden, müssen uns wieder mit einem Krieg in Europa auseinandersetzen. Gerade im europäischen Jahr der Jugend mussten wir erkennen, dass Frieden und Sicherheit in Europa nicht selbstverständlich sind. Gleichzeitig gilt es eine massive Teuerungswelle und eine Energiekrise zu bewältigen.

Was wir jetzt brauchen, sind eine Kehrtwende und Perspektiven, denn junge Menschen brennen aus. Eine Kehrtwende kann es aber nur geben, wenn die jüngeren und älteren Generationen zusammenarbeiten. Jetzt muss es darum gehen, gemeinsam aus den Krisen herauszukommen.

In Österreich ist jedes fünfte Kind von Armut betroffen oder bedroht. Armut im Kindesalter bedeutet aber nicht nur eine aktuelle Einschränkung, Armut wirkt sich auf das ganze Leben eines Kindes aus. Es gibt aber auch Pensionistinnen und Pensionisten, die überproportional von Armut betroffen sind. Diese Situation wird sich noch verschärfen, denn es ist evident, dass die Auswirkungen der Teuerung vor allem jene besonders stark treffen, die zuvor schon von Armut betroffen oder bedroht waren. Weder die Älteren noch wir Jungen wünschen uns Zustände, wo für Familien, Alleinerziehende oder Pensionistinnen und Pensionisten das Einkommen nicht einmal für das Nötigste reicht. Und mit dieser Situation sind auch in Österreich leider viele Menschen konfrontiert.

Wir wollen nicht Jung gegen Alt ausspielen, sondern vielmehr ein gemeinsames Miteinander zur nachhaltigen Sicherung der Sozial- und Pensionssysteme. Weil gut funktionierende Strukturen sichere Zukunftsperspektiven für junge Menschen bedeuten. Wichtig ist uns, dass wir selbst mitbestimmen können. Jugendpolitik ist eine Querschnittsmaterie - die politischen Entscheidungen, die jetzt getroffen werden, werden uns am längsten betreffen, und auch wenn es um die Pensionen geht, müssen wir gefragt werden.

Junge Menschen sind die Garanten für ein stabiles Pensionssystem. Wir sind die Generation, die die Pensionen von morgen erwirtschaftet. Das Pensionssystem lässt sich nur dann langfristig absichern, wenn Erwerbsquoten erhöht, unfreiwillige Teilzeitarbeit verhindert und Junge nicht länger mit schlechten Arbeitsbedingungen und niedrigen Einstiegsgehältern zufrieden sein müssen. Diese Nachteile beim Berufseinstieg wirken sich später massiv auf die Pensionen aus.

Kinder und Jugendliche mussten in den vergangenen zweieinhalb Jahren viel zurückstecken. Jetzt ist es Zeit, dass ihnen die Politik mehr Priorität einräumt. Junge Menschen brauchen in Zeiten von Krieg und Krisen sichere Zukunftsperspektiven. Sie dürfen nicht den Glauben daran verlieren, dass in der Zukunft ein guter Job, eine gute Ausbildung und eine lebenswerte Umwelt auf sie warten. Deswegen muss jetzt in Kinder- und Jugendanliegen investiert werden. Es gibt viele Hebel, an denen wir gemeinsam ansetzen müssen.