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In Friedenssicherung investieren - für heute und darüber hinaus

Von Hervé Ladsous

Gastkommentare
Hervé Ladsous ist Untergeneralsekretär für Friedenssicherungseinsätze der Vereinten Nationen.

Die Arbeit der UNO-Peacekeeper ist lebensgefährlich, aber lebenswichtig für mehr als 125 Millionen Menschen weltweit.


Mehr als 50 Staatsoberhäupter haben am Rande der vergangenen UNO-Generalversammlung Unterstützung und neue Beteiligungen an der UNO-Friedenssicherung zugesichert und damit alle Erwartungen übertroffen. Versprochen wurden 40.000 Soldaten und dringend benötigte kritische Wegbereiter, mehr als 40 Helikopter und Flugzeuge, 29 technische Einheiten, 32 Polizeieinheiten und 12 Feldspitäler.

Diese historische Unterstützung kam nicht über Nacht, sondern ist das Ergebnis fortlaufender und konsequenter globaler Bemühungen in den vergangenen Jahren. Diese Zusagen werden, sobald sie realisiert sind, die UNO-Friedenssicherung stärker und robuster machen.

Seit dem Ende des Kalten Krieges ist sie stetig gewachsen. Derzeit gibt es 16 Friedenssicherungsmissionen auf vier Kontinenten für mehr als 125 Millionen Menschen. Mehr als 95 Prozent unserer Peacekeeper schützen in erster Linie Zivilisten. Aber sie werden vermehrt von bewaffneten Gruppen und terroristischen Elementen angegriffen: Allein in Mali wurden seit Juli 2013 insgesamt 42 getötet und 126 verletzt.

Während Gewalt und Konflikte die primären Bedrohungen darstellen, werden Peacekeeper oft in komplexen und gefährlichen Kontexten eingesetzt, wo besondere Fähigkeiten, moderne Austrüstung, fortschrittliche Technologie und gut ausgebildete Kräfte nötig sind.

Bei diesen zunehmend schwierigeren Missionen werden wir auch gebeten, mehr zu tun. Die uns vom Sicherheitsrat übertragenen Mandate sind umfassender und komplizierter geworden. Viel steht auf dem Spiel. Große Herausforderungen brauchen entsprechende Kapazitäten. Hervorragend ausgebildetes Militär-, Polizei- und Zivilpersonal, unterstützt durch Technologie und Luftfahrt, erlaubt effektivere und effizientere Operationen. Ein wichtiges Element sind Technologien, die die Überwachung der Waffenstillstände verbessern, die Sicherheit unseres Personals erhöhen, Frühwarnung bieten und Zivilisten besser schützen. Und wir brauchen engagiertes und auf höchstem Niveau ausgebildetes Personal.

Peacekeeper ist kein leichter Job.

Wie US-Präsident Barack Obama richtig bemerkt hat, hing unsere Partnerschaft mit den Mitgliedstaaten "oft vom Willen der beherzten UNO-Friedenssicherer ab, die in den krisengeschüttelten Regionen der Welt ihr Leben aufs Spiel setzen". UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon warnte vor einer Kluft zwischen den truppenstellenden Ländern, dem Sicherheitsrat und den wichtigsten Geldgebern. Zugleich braucht es eine höhere Bereitschaft, damit wir "das Schiff nicht erst bauen müssen, wenn wir schon damit segeln".

Die jüngsten Zusagen gilt es erst in wesentliche Beiträge zur Deckung der Bedürfnisse vor Ort umzuwandeln. Die meisten Zusagen können bei den derzeit laufenden Mission noch nicht eingesetzt werden. Doch als Reserve können sie uns helfen, die Friedenssicherung mit größerer Berechenbarkeit zu gewährleisten und schnell und effizient auf Krisen zu reagieren. Gemeinsame Stärke und Verantwortung sind das Rückgrat unserer Bemühungen für nachhaltigen Frieden und Stabilität. Die UNO-Friedenssicherung ist eine einzigartige globale Partnerschaft, und wir werden nur mit politischer Unterstützung und entsprechenden Ressourcen erfolgreich sein.