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Den Aufschwung nutzen, damit er bei allen ankommt!

Von Andreas Schieder

Gastkommentare
Andreas Schieder ist Klubobmann der SPÖ.

Wir müssen die digitale Kluft überwinden.


Die österreichische Wirtschaft wächst - und das schneller und stärker als erwartet. Nach vier Jahren mit niedrigen Wachstumsraten haben die Ökonomen ihre Prognosen deutlich nach oben gesetzt, und sie sind zuversichtlich, dass der Positivtrend anhält. Für 2017 prognostizieren die Wirtschaftsinstitute ein Plus des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,4 Prozent (Wifo) beziehungsweise 2,2 Prozent (IHS und OeNB).

Der private Konsum als wichtiger Wachstumsmotor steigt, die Inflation bleibt stabil und die Entlastung wird auch auf dem Arbeitsmarkt spürbar: Die Arbeitslosigkeit geht weiter zurück. Im Juni ist die Zahl der Arbeitssuchenden im Jahresvergleich um 3,1 Prozent gesunken. Erfreulich ist auch, dass mit einem Minus von 15,7 Prozent die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen erneut am stärksten gesunken ist. Die Zahl der offenen Stellen wiederum ist um 38,1 Prozent gestiegen und auch die Zahl der offenen Lehrstellen hat sich um 35,5 Prozent erhöht. Darüber hinaus listet eine Analyse der Boston Consulting Group Österreich bei der Lebensqualität im weltweiten Vergleich auf Platz 4. Fast nirgendwo lebt es sich also besser als in Österreich!

Das heißt aber nicht, dass wir uns jetzt zurücklehnen, denn wir wollen auch in Zukunft die anstehenden Herausforderungen meistern. Trotz Wahlkampf müssen und wollen wir die Verantwortung für das Land im Auge haben. Die Bereiche Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Bildung, stehen dabei im Focus. Der Aufschwung muss bei allen ankommen!

Auch die OECD empfiehlt in ihrem aktuellen Länderbericht für Österreich, das höhere Wirtschaftswachstum für Reformen in den zentralen Bereichen zu nutzen. Deshalb investieren wir mit dem Beschäftigungsbonus zwei Milliarden Euro zur Schaffung von 150.000 neuen Arbeitsplätzen. Mit der Aktion 20.000 werden älteren Langzeitarbeitslosen Chancen eröffnet, wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

Im Bereich der Digitalisierung attestiert der OECD-Bericht Österreich noch Aufholbedarf. Im Vergleich mit anderen Ländern sind wir hier eher Nachzügler. Das müssen wir ändern!

Unsere politische Verantwortung ist es, den digitalen Gap, also die Kluft zwischen jenen mit Zugang zu Technik und Know-how und jenen, die bisher davon ausgeschlossen waren, zu überwinden. Mit der Bildungsreform wurden die technischen Voraussetzungen für ein modernes Bildungssystem geschaffen. Nun gilt es, den digitalen Wandel im Schul- und Ausbildungssystem zu beschleunigen und die Digitalisierung ins Klassenzimmer zu tragen. Deshalb wollen wir schon bei den Kindern ansetzen und die Schülerinnen und Schüler mit kostenlosen Tablets ausstatten. Denn nur so können wir dafür sorgen, dass digitales Know-how nicht vom Geldbörsel der Eltern abhängt, sondern allen Kindern und Jugendlichen gleichermaßen zugänglich ist.

Ob Wirtschaft, Arbeitsmarkt oder Bildung, ob Wahlkampf oder nicht: Der SPÖ geht es darum, gute Konzepte zu erarbeiten und Österreich auch in Zukunft zu einem Land zu machen, das für seine Bürgerinnen und Bürger der beste Ort zum Leben ist. Dafür werden wir uns starkmachen!