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Drei Trends für sicheres und effizientes digitales Wirtschaften

Von Jürgen Horak

Gastkommentare

Die Digitalisierung bietet entscheidende Vorteile für die heimische Wirtschaft wie Effizienzsteigerung und Kostensenkung. Die Kehrseite der Medaille: Unternehmen können leichter Opfer von Cyberattacken werden. Einer aktuellen KPMG-Studie zufolge waren 2017 drei von vier österreichischen Unternehmen davon betroffen. Wie können sie sich 2018 effektiver vor Cyberattacken schützen und zukunftsträchtige Technologien gewinnbringend einsetzen?

Bei der Beantwortung dieser Frage sollten drei Digitalisierungstrends genauer unter die Lupe genommen werden:

Blockchain für höhere Datensicherheit. Als größter Trend hat sich Blockchain herauskristallisiert, jene Verschlüsselungstechnologie, die auch hinter der Kryptowährung Bitcoin steckt. Studien von Accenture bescheinigen ihr großes Potenzial bei der Senkung der Infrastrukturkosten von Banken. Blockchain könnte aber auch verstärkt dazu beitragen, die Datensicherheit in Unternehmen drastisch zu erhöhen und Cyberkriminelle abzuwehren. Globale Ransomware-Angriffe wie "WannaCry" haben 2017 gezeigt, dass es jedes Unternehmen treffen kann. Ransomware funktioniert wie ein Trojaner, der Daten auf dem Computer verschlüsselt und für deren Freigabe Lösegeldzahlungen fordert. Dabei wird die Schwachstelle genutzt, dass Sicherheitsprüfungen üblicherweise über Parameter einer zentralen Stelle (Anti-Virenschutz, Firewalls etc.) laufen. Als neuer Schutzmechanismus verfolgt Blockchain hingegen einen dezentralen Ansatz: Durch kryptographische Verkettung einzelner Datenpakete wird verhindert, dass Hacker an sensible Informationen gelangen können. Blockchain macht Datenbanken, wie sie hinter Anti-Virensoftware stehen, überflüssig. Somit gäbe es künftig keinen zentralen Angriffspunkt mehr, an dem Cyberkriminelle ansetzen können.

Künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch. Neben Cybersecurity wird für heimische Unternehmen der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ein entscheidender Faktor in der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit sein. Laut einer internationalen Studie von "The Economist Intelligence Unit" planen 75 Prozent der befragten Führungskräfte, KI in den nächsten zwei Jahren in ihrem Unternehmen zu implementieren. KI-Technologien, wie maschinelles Lernen und Robotik, bieten in Kombination mit "Augmented Reality" (AR) vielfältige Möglichkeiten zur Prozessoptimierung. Als Vorreiter stattet zum Beispiel der Logistiker DHL seine Mitarbeiter mit smarten AR-Brillen aus. Sie blenden die genauen Standorte von Artikeln im Lager und Packlisten ein. Dies steigert die Produktivität und reduziert Fehlerquoten der Mitarbeiter.

"Hybrid Cloud" macht Unternehmen flexibler Als dritter Trend zeichnet sich die "Hybrid Cloud" ab. Unternehmen, die mit ihren internen Datenzentren an Kapazitätsgrenzen stoßen, erweitern diese vermehrt um externe Cloud-Speicher. Die daraus resultierende "hybride IT" wird Technologieberater Gartner zufolge als wesentlicher Transformator bisheriger IT-Architekturen gesehen. Unternehmen waren mit der Verwaltung der hybriden IT-Umgebungen jedoch bislang überfordert. 2018 werden Schnittstellen zur Anwendungsprogrammierung die Datenverwaltung vereinfachen. Dadurch werden Unternehmen agiler, weil sie Kapazitäten in der Cloud flexibel aufstocken oder zurückfahren können, was zur Reduktion der laufenden Kosten beiträgt.

Zum Autor

Jürgen Horak

ist CEO des IT-Dienstleisters Dimension Data Austria.

Dimension Data