
Besonders die CSU erfährt schmerzlich, dass sie nun auch von rechts in die Zange genommen wird. Mit Schrecken blickt sie auf die Umfragen zur Landtagswahl. Wenn es schlecht läuft, stürzt sie auf 35 Prozent ab. Neue Konflikte in der "GroKo" sind absehbar, die Merkels Kanzlerschaft weiter belasten. Ihre Autorität ist angekratzt seit dem brutalen Streit mit Seehofer, der im Sommer fast zum Bruch der Allianz der Schwesterparteien führte.
Ob Merkel bis zum Ende der Legislaturperiode 2021 regiert (sie käme dann wie einst Kohl auf 16 Kanzlerjahre) oder vorher abtritt (nicht ausgeschlossen ist 2019 ein Wechsel nach Brüssel an die EU-Kommissionsspitze) - die Bilanz ihrer Kanzlerschaft erscheint höchst durchmischt: Ihre eigene Partei ist desorientiert und verletzt, Deutschland ist polarisiert und aufgewühlt, ganz Europa durchziehen Spannungen.
Vom einstigen Mutti-Image der Kanzlerin, die den Deutschen die Probleme vom Hals fernhält, ist wenig geblieben.