Eigentlich könnte ich wieder einmal meine leeren Plastikflaschen wegbringen. (Betonung auf "könnte".) Bei den vielen Sackerln weiß ich schon gar nimmer, wo ich meine Schuhe hinstellen soll. (Tja, notgedrungen darunter.) Außerdem sind sie ein wichtiger Rohstoff und sollten schleunigst zum Recycling. Rohstoff wofür? Na, für die nächsten Plastikflaschen, die mein Vorzimmer verstopfen. Da wäre ich freilich schön blöd, wenn ich das täte, sie also einfach in die gelbe Tonne werfen würde. Besonders weil man Einweggebinde bald im Supermarkt in den Flaschenrückgabeautomaten stecken kann und dann krieg ich immerhin 20 bis 30 Cent dafür. Pro Stück!

Die Idee ist zwar, dass man diese 20 bis 30 Cent (warum nicht 25 Cent?) irgendwann vorher zahlt, wie soll ich das allerdings machen, wenn das Pfand erst 2025 eingeführt wird? Ich hab mir das einmal ausgerechnet. Im Schnitt trink ich zwei Flaschen Mineralwasser bzw. Cola am Tag, das macht, beginnend mit dem 7. Oktober 2021, 2.364 Flaschen bis zum 31. Dezember 2024 (2024 ist übrigens ein Schaltjahr, sonst wären’s lediglich 2.362 Flaschen). Und zusammen mit den 117 Flaschen in meinem Vorzimmer (hab sie grad gezählt) ergibt das 2.481, und wenn ich die mit 25 Cent multipliziere, kommen am Ende . . . jö, 620,25 Euro heraus. Okay, überzeugt: Ich investiere in PET-Flaschen. Offenbar die lukrativste Geldanlage im Moment. Die Lagerung wird halt eine logistische Herausforderung. Vor allem, falls man die Dinger nicht zerquetschen darf. Womöglich muss ich in eine Wohnung mit einem größeren Vorzimmer umziehen. Ach was, ich frag den Heinz (gegen einen Anteil von, sagen wir, zehn Prozent), ob ich seines benutzen darf. Blieben für mich immer noch 558,23 Euro übrig.
He, kommt der Klimabonus nicht ebenfalls noch dazu? Plus 300 Euro für drei Jahre, das macht in Summe 858,23 Euro. So gefällt mir der Klimaschutz. Auch wenn es 1.158,23 Euro sein sollten. Im Burgenland bekommen sie nämlich 200 Euro im Jahr. Nur in Wien sind’s magere 100. Weil der öffentliche Verkehr hier so gut ausgebaut ist. Stimmt, so viele Straßen, auf denen er fahren kann, gibt’s sonst nirgends in Österreich. Dabei müssen die Wiener deutlich länger mit ihren Autos herumkurven, um einen Parkplatz zu finden, weil auf ihrem ein Klimabaum gepflanzt wurde. Noch dazu einer, der bloß im Sommer funktioniert, weil ihm im Herbst die Blätter ausfallen. Tannen würden das ganze Jahr über Photosynthese betreiben und CO2 schlucken. Ja, weniger effektiv als Laubbäume, das könnte man aber ausgleichen, indem man sie nachts beleuchtet und rund um die Uhr reinhackeln lässt. Brauchen Lampen nicht Strom? E-Autos doch genauso.
Ab 1. Juli 2022 wird jedenfalls eine CO2-Steuer eingehoben. Unter anderem auf Benzin. Wurscht. Ich besitze sowieso kein Auto. Andererseits "tanke" ich täglich zwei Liter Mineral (prickelnd) oder Cola und setze mit jedem Pfft beim Öffnen einer Flasche das Molekül des Bösen frei. (Kohlensäure = in Wasser gelöstes CO2, oder?) Was, wenn kohlensäurehaltige Getränke genau wie der Sprit um 10 Cent pro Liter teurer werden? Tät mich bis Ende 2024 183 Euro kosten. Hm. 858,23 minus 183 sind . . . eh noch 675,23 Euro. Der Heinz hätte da trotzdem eine Frage: "Und was machst, wenn die a Pfandlogo aufs Etikett drucken?" Deppert schauen, wenn der Automat mir meine 2.481 Flaschen zurückspuckt.