Es gibt Meldungen, die gehen einfach unter. Und das zu Unrecht. Während unwichtiges aktuelles Klumpert wie der Rücktritt eines Parteichefs und seines Kanzlers und seines Finanzministers und der komplette Umbau der Regierungsmannschaft groß und breit in allen Medien inklusive der Datenkraken und Zeitvernichter Facebook, Twitter und Co. behandelt werden, kümmert sich niemand um die wesentlichen Neuheiten. Und damit sind nicht diese Kleinigkeiten wie Viren und Pandemien gemeint. Ach wo, da können Sie jeden beliebigen Aurafotografen fragen oder Naturheiler oder FPÖ-Obmann (die sind bisweilen auch von Natur aus sehr heil) oder andere Fachleute für Epidemiologie, das ist alles nur aufgebauscht und inszeniert. Logisch. Und die nächste Runde Entwurmungsmittel geht aufs Haus. Prost! Und für alle, deren natürliches Immunsystem nicht ganz wie vorgesehen funktioniert, macht der Fotograf auch ein schönes Bild für den Grabstein. Sobald er wieder aus dem Spital draußen ist. Deshalb jetzt zu den wichtigen Themen.

Severin Groebner ist Kabarettist und Autor ("Lexikon der Nichtigkeiten"), alles Wissenwerte über ihn und von ihm gibt es unter http://www.severin-groebner.de
Severin Groebner ist Kabarettist und Autor ("Lexikon der Nichtigkeiten"), alles Wissenwerte über ihn und von ihm gibt es unter http://www.severin-groebner.de

Im "Expat City Ranking 2021" nämlich, einer Umfrage unter 12.420 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Firmen im Ausland, rangiert die österreichische Bundeshauptstadt Wien verdient auf dem ersten Platz. Weltweit. Wir sind Weltklasse! Und zwar in Sachen Unfreundlichkeit.

Ja, das war an dieser Stelle schon mal Thema. Vor zwei Jahren. Da war Wien nur auf dem dritten Platz gelandet. Was eine Frechheit war, bitte. (Nein, nicht "bitte". Das war eine Frechheit, Oida!) Weil wenn wir etwas beherrschen, dann die Unfreundlichkeit. Aber jetzt hat die Gerechtigkeit gesiegt. Die Welt ist wieder im Lot. Der Kosmos im Gleichgewicht. Mir san Wödmasta!

Kana is so gschissen wie mia. Mia sogn an jedn Zuagrastn, dass ea se übad Heisa haun soi, wann eam was net passt. Wea deppat zruckredt, dem leicht ma ham. Ja, dea soi se schleichn, in Gatsch hupfn und a Wön schlagn oder se ganz afoch putzn. Mit so was machst bei uns kan Meta. Mia ham scho den Kaisa überlebt, de Russn und den Orwaschlkaktus jetzt grod a. Und wia de Nazi da woan, woa ma olle auf Ualaub. Oiso uns muaß kana wos üba guade Manieren dazöhn. Waan ana so anfangt, dann reiß ma eam de Brust auf und scheißn eam ins Heaz. Oda mia tretn eam a Stiagn in Oasch, dass se sei Schaß dastesst. Und wann ea dann imma no maaant, ea muaß auf gscheit die Pappn aufreissn, dann passian mia eam duachs nächste Kanögitta, den Hustinettnbean, den unnedichen. Da geht ma do des G’impfte auf, wann . . .

"Was? Das Geimpfte? Haben Sie sich etwa auch von diesen fliegenden Repitloiden durch die Kanaldeckel hindurch verseuchen lassen?"

Und schon lenkt wieder jemand von den wichtigen Themen ab.

Deshalb muss man sich da auch klar positionieren. Wir müssen dieses Niveau halten. Impfkampagnen soll es geben. Impfpflicht wichtig und richtig. Durchimpfung ist anzustreben.

Aber wir dürfen dabei nicht vergessen: Es gibt auch ein Leben nach der Pandemie. Eine Zukunft, an der wir heute schon bauen müssen.

Deshalb jetzt schon Schimpfkampagnen fordern, Durchschimpfungsrate erhöhen, Schimpfpflicht jetzt! Und wer das nicht versteht, dem reiß I den Schädl o und scheiß eam in Hois.

D’Ehre.