Rom:Festzuhalten ist: Seit der Vertreibung des letzten Königs Tarquinius Superbus und der Errichtung einer Republik im Jahre 509 vor Beginn unserer Zeitrechnung ist Rom nicht mehr Rom. Die Errichtung eines Weltreichs mit Rom als Zentrum, wie auch Rom als Hauptstadt der katholischen Kirche und Sitz des Papstes kann nur als eine Geschichte des ständigen Niedergangs gelesen werden. Wie schön war es doch früher, als hier zwischen sieben Hügeln noch ein Bruder dem anderen den Schädel eingeschlagen hat. So eine Ursprünglichkeit (wie möglicherweise in Waidhofen an der Thaya) sucht man heute zwischen all den Zeugnissen eines über zweitausendjährigen Verfalls (Tempel, Kirchen, Palästen, etc.) vergeblich.

Severin Groebner ist Kabarettist und Autor ("Lexikon der Nichtigkeiten"), alles Wissenswerte über ihn und von ihm gibt es unter http://www.severin-groebner.de. Sein aktuelles Programm heißt "ÜberHaltung".
Severin Groebner ist Kabarettist und Autor ("Lexikon der Nichtigkeiten"), alles Wissenswerte über ihn und von ihm gibt es unter http://www.severin-groebner.de. Sein aktuelles Programm heißt "ÜberHaltung".

Paris: Die heutige französische Hauptstadt hat ihren kulturellen Höhepunkt seit langem überschritten. Im Römischen Reich noch eine idyllisch gelegene, unbedeutende Kleinstadt (etwa in der Größe von Waidhofen an der Thaya), befindet sie sich seit der Ausrufung als Kapitale des Frankenreichs durch Chlodwig (505 nach Beginn unserer Zeitrechnung) in ständigem kulturellem Abstieg, wie zahllose Prachtbauten, Boulevards, Cafés, Museen, Theater und andere Dinge zeigen, die den wahren Charakter dieses herzigen Provinzstädtchens verwässern.

New York: Man muss feststellen, dass seit der Übernahme von "Neu Amsterdam" durch die Engländer im Jahre 1664 das malerische Küstenstädtchen (damals etwa in der Größe von Waidhofen an der Thaya) einen beispiellosen Verfall erleben musste. Wolkenkratzer, U-Bahnen, Finanzmetropole, Sitz der "New York Times", der Broadway, all das sind mahnende Zeugen, wie weit sich das heutige New York von seinen ursprünglichen Wurzeln entfernt hat. Ein grauenhaftes Mahnmal, was Zuwanderung (z.B.: von Iren, Italienern oder Waldviertlern) anrichten kann.

Singapur: Es tut weh, diese Stadt heute zu betrachten, wenn man weiß, welch hübsches Seeräubernest hier einst stand. Wäre das britische Weltreich nicht in Gestalt der Britischen Ostindien- Handelskompanie gekommen und hätte malaiische, indische, englische, irische, chinesische und andere Siedler aus aller Welt angezogen, könnte man hier noch zwischen kleinen Hütten am Strand (sogar kleinere als in Waidhofen an der Thaya) entlang flanieren. Wie sehr sich Singapur von seinem ursprünglichen Charakter entfernt hat, kann man an den unzähligen Schiffen sehen, die hier täglich die Seestraße von Malakka passieren - und nicht überfallen werden.

Mexiko-Stadt: Schon der Name ist falsch. Eigentlich heißt die Stadt Tenochtitlan und ernährte sich im 14. Jahrhundert (damals etwa in der Größe von Waidhofen an der Thaya) von Fischfang und einer frühen Form von Aquakultur. Sämtliche nachfolgenden Schritte, wie der Bund mit den Nachbarstädten Tlacopan und Texcoco, die Eroberung von Azcapotzalco oder den Bau von Viadukten muss als kulturelle Verunreinigung begriffen werden, die durch die Kolonisation durch die Spanier nur fortgeführt wurde. Kein Wunder also, dass sich der natürliche Kaiser von Mexico (Maximilian von Habsburg) dort tödlich unwohl fühlte.

Wien: Wie verkommen diese
Stadt ist, zeigt, was der schöne, natürliche Waidhofener Name "Waldhäusl" im örtlichen Dialekt bedeutet.