Jetzt darf wirklich nichts mehr passieren. Auf den letzten Metern. Nämlich mit seinem Renault Clio. Zum Glück muss der Heinz eh nur noch bis Mittwoch auf ihn aufpassen. Dann ist er endlich nimmer sein Problem. Sobald er ihn also gegen eine Zeitmaschine umgetauscht hat. Natürlich muss er noch ein bissl was drauflegen, logisch. Bzw. least er die Zeitmaschine ja bloß. Für den Clio kriegt er aber immerhin noch 5000 Euro vom Zeitmaschinenhändler, der Heinz. Sofern dem Clio bis dahin eben nicht irgendwas zustößt. Und da draußen in der Wildnis ist der definitiv nicht sicher.

Grad erst hat ihm wer die ganze rechte Seite aufgeschlitzt. Okay, zumindest den Lack zerkratzt. Ein Wolf? Eher nicht. Außerdem könnte das genauso gut dieser Busch gewesen sein, der plötzlich auf die Straße gesprungen ist, als der Heinz irgendwo am Land einparken hat wollen. (Wo gibt’s in Meidling ein Land, bitte? Nirgends. Das gibt’s in Höflein. Beim Pauli.) Den anderen Kratzer hat freilich weder ein Wolf noch ein Busch gemacht. Sondern eindeutig ein Vandale. Diese Vandalen haben jedenfalls bereits Rom geplündert (im Jahre 455) und dabei anscheinend Schraubenzieher mitgehen lassen. Und mit denen marodieren sie nun durch das Grätzel, in dem der Heinz parkt. Parkt, wohlgemerkt. Nicht unbedingt auch wohnt. Wegen der vielen Baustellen muss er im Moment in die Ferne schweifen.

He, und wenn er einfach nach der Übergabe mit der Zeitmaschine in die Vergangenheit zurückreist und den Clio in die Zukunft, sprich zum Übergabetermin, abschleppt? Na ja, erstens hätte der Händler nachher zwei Clios und zweitens hat die Zeitmaschine blöderweise keinen Rückwärtsgang. Oder schon. Trotzdem kann man mit ihr ausnahmslos in die Zukunft fahren. Weil es sich bei ihr eigentlich um einen Hot Hatch handelt, um einen Hyundai i20 N. Der ist allerdings dermaßen schnell, dass er in einem Jahr 16.156 Kilometer zurückgelegt hat. (Noch dazu ein Vorführwagen.) Um so weit zu kommen, bräuchte der Clio noch locker eineinhalb Jahre. Der hat nach neun Jahren grad einmal 13.968 Kilometer auf dem Tacho. (Praktisch ein Neuwagen.) Mit dem Hot Hatch ist die Zukunft vielleicht nicht besser, aber man ist schneller dort. Obwohl: Auf der Autobahn ist er gleich langsam wie der Clio: 130 km/h. Höchstgeschwindigkeit, hallo? "Oba ned auf der Auffahrt. In den Kurven überhol i den Clio."

Und wie beschützt er den jetzt vor den Vandalen? Hm. Wenn er heute gemütlich losfährt, kommt er pünktlich am Mittwoch beim Autohaus an. "Den Neuen stellst hoffentlich in a Garage." - "Bist deppat? Die kostet 116 Euro im Monat! Und mir bleiben höchstens 100!" Wir haben uns schließlich darauf geeinigt, dass er das Parkpickerl kündigt (zehn Euro pro Monat) und ein Packl (sechs Euro) weniger raucht. Und dass ich ihm einen Hut kaufe, damit keiner auf die Idee käme, ihn mit heulendem Motor zu einem Rennen herauszufordern. Meine Nordic-Walking-Stecken würde ich ihm ja ebenfalls borgen. Wäre er flotter in der Garage. Doch leider sind die nicht teleskopierbar. Und der Heinz ist 1,86 Meter. Noch. Teleskop-Stecken schrumpfen übrigens praktischerweise mit einem mit. Weil im Alter wird man sein eigenes Mini-Me. Ach, insgeheim ist der Heinz eh ein Klimaschützer. Wenn der ein Auto kauft, zieht er es in Wahrheit aus dem Verkehr. Und fährt dann mit der U-Bahn.