Severin Groebner ist Kabarettist, Autor und Gründungsmitglied der "Letzten Wiener Lesebühne". Sein neues Buch mit zahlreichen Kolumnen (unter anderem auch aus der "Wiener Zeitung") heißt "Lexikon der Nichtigkeiten" und ist im Satyr-Verlag (Berlin) erschienen.
Severin Groebner ist Kabarettist, Autor und Gründungsmitglied der "Letzten Wiener Lesebühne". Sein neues Buch mit zahlreichen Kolumnen (unter anderem auch aus der "Wiener Zeitung") heißt "Lexikon der Nichtigkeiten" und ist im Satyr-Verlag (Berlin) erschienen.

Schon seit den Enthüllungen von Wikileaks wissen wir, dass "diplomatisch" schon lang nicht mehr für gepflegte Umgangsformen steht. Der neueste verbale Ausrutscher von Frau Nuland ist daher gar keiner. Angeblich meinte erst kürzlich der russische Außenminister Lawrow, dass die Bevölkerung der USA ein "Haufen sexuell-gestörter Waffennarren mit Jesus-Komplex" wäre, der "nicht erwachsen werden wollte".

US-Außenminister Kerry soll darauf versetzt haben, er müsse sich so etwas von "homophoben halbfaschistischen Gas-Junkies" nicht sagen lassen, die es noch nicht verwunden hätten, dass ihnen ihr "Imperium unterm Arsch weggebröselt" sei. Und wenn er sich schon mit Resten von "verfaulten europäischen Großreichen" abgeben müsse, dann wäre ihm noch Frankreich lieber, da man dort wenigstens kochen könne. Darauf soll sich Gerüchten zufolge der französische Präsident Hollande eingeschaltet haben mit der Aussage, er würde es nicht zulassen, dass sein Land mit "verrückt gewordenen Tataren" verglichen werde, noch dazu von einem "Chickenfucker". Obendrein hätte Frankreich viel mehr zu bieten als gute Küche und vergangene Größe, sonst wäre es ja nichts anderes als eine Art "Jamie Oliver am Mittelmeer".

Dieser Satz wiederum soll David Cameron zu der Aussage veranlasst haben, dass der französische Präsident selbst gerade führend wäre in Sachen "fucking of chicks", er keine Witze über die englische Küche mehr hören könne, schon gar nicht von Franzosen, die in Afrika herumliefen wie "Kolonial-Karnickel auf Speed", um gegen ein paar versprengte "Kameltreiber" zu kämpfen.

Hieraufhin wiederum soll es angeblich Protestnoten von mehreren afrikanischen Staatschefs gehagelt haben, die Camerons Mutter in die Nähe von Paarhufern gerückt und ihm einen Wohnort in diversen Ausscheidungsorganen empfohlen hätten. Daraufhin konnte sogar der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier nicht mehr an sich halten und wollte wissen, wer hier wem eigentlich in den Kopf gekotet hätte, ob noch sämtliche Holzstücke an der Grundstücksbegrenzung vorhanden wären und ob man glaube, dass man so "verdammte" Politik, in dieser "Scheißwelt" machen könne. Schließlich befinde man sich hier vor den Augen der Öffentlichkeit und nicht in einer "verfickten Hafenkneipe in Piräus". Die Reaktionen folgten prompt. Griechenlands Außenminister ließ Steinmeier wissen, er hätte jetzt die Nase voll von diesen deutschen "Euro-Nazis", die sich mit ihren Exportüberschüssen wohl das "Hirn weggesoffen" hätten. Und sogar Österreichs 27-jähriger Außenminister sah sich genötigt, zur Ruhe aufzurufen mit einem klassischen "Aufreiben? Bluat speibn?". Leider wirkte das aufgrund seines Hietzinger Idioms nicht sehr glaubwürdig.

Murat aus Ottakring, zu dieser Situation befragt, meinte dagegen, seine Freunde und er hätten schon mehrmals auf die Verrohung der Sprache mit Besorgnis hingewiesen.

Und da muss man schon sagen: Da hat er recht. Scheiße noch mal!