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Hasenhüttl riskiert viel

Von Christian Mayr

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Seit Mittwochmittag ist es also fix - der Steirer Ralph Hasenhüttl, als Spieler besserer Bundesliga-Durchschnitt, hat es als Trainer in die Traumliga schlechthin geschafft. Der FC Southampton, ein Traditionsklub aus dem Mutterland des Fußballs, zählt zwar nicht zu den ersten Adressen, aber er hat in den vergangenen Jahren bewiesen, "the Best of the Rest" sein zu können. Sprich, sich unmittelbar hinter den Top-Klubs aus Manchester (City und United), London (Chelsea, Arsenal, Tottenham) und Liverpool zu klassieren. Doch die Saints als mögliches Sprungbrett zu höherren Weihen zu nutzen, birgt für Hasenhüttl auch Gefahren: Der Tabellen-18. steckt nach einem gigantischen personellen Aderlass auch heuer im Abstiegskampf, da bleibt mangels Winterpause kaum Zeit für großartige Aufbauarbeit, wie sie "Hasi" bei Ingolstadt und Leipzig hatte. Vielmehr wird auf der Insel um Weihnachten besonders viel gekickt, schnelle Erfolge gegen direkte Konkurrenten werden nötig sein. Ob Hasenhüttls Offensiv-Spielstil, mit dem er im ersten Leipzig-Jahr die deutsche Liga überrumpelte, auch im britischen Abstiegskampf taugt, wird sich erst weisen. Sollte er bei den Saints scheitern, hat er jedenfalls seinen bisher makellosen Trainer-Ruf verspielt - dann haben sich Top-Adressen hie wie da fürs Erste erledigt. Dann blieben für die bis vor kurzem noch heißeste Aktie am deutschen Trainermarkt aber noch genügend andere Optionen.