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Gerechtigkeit durch Milliarden

Von Christina Böck

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Manchmal kann es schnell gehen. Es ist nicht lange her, da wurde auch an dieser Stelle beklagt, dass im zeitgenössischen Kino vor allem Männer Geschichten über Männer für Männer erzählen. Schaut man sich die Filmstartliste für Dezember an, sieht man schon auf einen flüchtigen ersten Blick, dass sich etwas geändert hat. Da gibt es einen Film namens "Widows" (Witwen), da gibt es einen Film namens "Anna und die Apokalypse", da gibt es die Filmbiografien "Astrid" (Lindgren) und "Mary Shelley". In mindestens zwei Actionfilmen spielen, wie die Fotos verraten, Frauen eine Hauptrolle - "Mortal Engines" und "Bumblebee". Dass sich hier eine gesellschaftliche Entwicklung Bahn bricht, ist erfreulich, vor allem für junge Mädchen, die nach einer Durststrecke wieder vielfältigere Vorbilder entdecken können. Aber nicht zuletzt ist die Entwicklung auch eine Reaktion auf wirtschaftliche Gegebenheiten. Denn eine Studie hat nun festgestellt, dass von 2014 bis 2017 Filme mit weiblichen Hauptrollen erfolgreicher waren als mit männlichen. Untersucht wurden die 350 umsatzstärksten Filme dieser Jahre. Verantwortlich für den Erfolg waren etwa "Wonder Woman", "Vaiana" oder die "Freude" im Disneyfilm "Alles steht Kopf". Studienautorin Christy Haubegger erklärt: "Um eine Milliarde Dollar zu bekommen, musst du ein guter Film sein, und ein guter Film hat mehrdimensionale Charaktere. Du knackst die Milliarde nicht, wenn nur Männer diesen Film sehen wollen." Simpel. Aber effektiv.