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Wie Österreichs Handball doch von der WM profitiert

Von Tamara Arthofer

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Als Österreich bei der Handball-WM den Traum vom Aufstieg in die Hauptrunde begraben musste, waren Niedergeschlagenheit und Selbstkritik groß. Kapitän Nikola Bilyk forderte, dass jeder "sich selbst hinterfragen" müsse, Teamchef Patrekur Jóhannesson wähnte sich "ein bisschen wie im Film ,Und täglich grüßt das Murmeltier‘". Soll heißen: Immer, wenn man glaubt, man sei einen Schritt weiter, folgt ein umso bitterer Rückschritt. Ein Jahr vor der Heim-EM ein verheerendes Signal. Doch trotz allem (berechtigten) Frust über das Ausscheiden und die eigenen Leistungen lohnt sich für Österreichs Handballer auch im weiteren Turnierverlauf ein Blick nach Dänemark und Deutschland. Und das nicht nur, weil die deutschen Co-Gastgeber (wenn auch mit anderen Ressourcen) als Vorbild dienen können, weil sie nach durchwachsenen Turnieren seit dem WM-Titel 2007 - Höhepunkt seitdem war das EM-Finale 2016, Tiefpunkt die Nicht-Qualifikation zwei Jahre davor - getragen vom Heimvorteil und einer Welle der Euphorie mit einem packenden 22:21-Sieg über Kroatien ins Halbfinale ritten; sondern weil eben diese WM mit ihren hochklassigen Spielen und ihrer perfekten Organisation das Interesse an dem Sport im deutschsprachigen Raum weiter befeuert. In Köln brachten 19.000 Fans die Halle zum Beben, das Fernsehen verbucht Top-Quoten. Neben der Erkenntnis, dass Österreichs Handballer noch härter an sich arbeiten müssen, sollte auch das als Motivation für die Heim-EM dienen.