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Die abgesagte TV-Revolution

Von Tamara Arthofer

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Es ist natürlich ein bisschen provokant formuliert (aber Provokation müssen sich in dem nunmehr beigelegten Streit um die Verteilung der TV-Einnahmen in der Bundesliga auch beide Lager vorhalten lassen) - doch in Wahrheit ist es für den österreichischen Fußball völlig unerheblich, ob Rapid, der Lask oder die Admira ein paar Netsch mehr oder weniger verdient. Entscheidend ist vielmehr, dass eine gemeinsame Lösung gefunden, ein peinlicher Rechtsstreit vermieden wurde und wenige Tage vor Ende der Einreichfrist der Lizenzunterlagen Planungssicherheit für die kommende Saison und darüber hinaus gewährleistet ist. Ein im Raum gestandenes Kippen des erst 2017 beschlossenen Viersäulenmodells, bei dem neben dem Sockelbetrag, den jeder Verein der neuen Zwölferliga bekommt, der sportliche Erfolg, die Attraktivität gemessen an Stadionbesuchern sowie die Anzahl der eingesetzten Österreicher berücksichtigt werden, hätte die Liga ebenso ins Chaos gestürzt wie der angedrohte Ausstieg Rapids aus der Zentralvermarktung. Das alles ist beim Krisentreffen der Bundesliga am Dienstagabend nicht passiert - und doch etwas, das dem heimischen Fußball mehr bringt als der mitunter neidische Blick auf Liga-Konkurrenten. Denn vereinbart wurde, dass jene Vereine, die überdurchschnittlich viel bekommen, einen (nicht bezifferten) Prozentsatz an jene abführen müssen, die unterdurchschnittlich von der Regelung profitieren. Zudem bleibt der Österreicher-Topf bestehen, und die zweite Liga erhält zusätzlich zu den bisher vereinbarten 1,65 Millionen aus den TV-Erlösen und den 650.000 Euro von der Bundesliga-Geschäftsstelle weitere 500.000 Euro fix. Freilich: Das alles hätte man einfacher auch haben können. Und das ist nicht einmal als Provokation gemeint.