Zum Hauptinhalt springen

Gute Entwicklung, aber auch negative Nebeneffekte

Von Tamara Arthofer

Kommentare
Tamara Arthofer

Die letzten Nachrichten, die diese Woche im Frauenfußball geschrieben wurden, waren keine positiven. Vor dem Viertelfinal-Hinspiel in der Frauen-Champions League zwischen Chelsea und Paris Saint-Germain (2:0) hat die Londoner Polizei einen Fan-Bus gestoppt, in dem unter anderem Schlagringe, Messer und Drogen sichergestellt wurden; 50 Anhänger wurden vom Besuch des Stadions abgehalten. Für das Rückspiel erwartet Chelsea-Trainerin Emma Hayes eine "feindliche Atmosphäre". Man müsse aber auch bedenken, "dass sich Frauenfußball entwickelt, dass die Fans kommen", sagte sie. Es wird - überall, wo Fußball gespielt wird - an den Vereinen, den Verbänden und den Behörden liegen, auch mit den negativen Begleiterscheinungen dieser an sich positiven Entwicklung umzugehen. Denn dass diese unaufhaltsam ist, haben andere Meldungen - weit erfreulichere, die nicht untergehen sollten - dieser Woche gezeigt: Am Sonntag sorgten mehr als 60.000 Zuschauer bei der Partie Atlético gegen Barcelona in der spanischen Frauen-Fußballliga für einen Rekord bei einem Klub-Spiel; wenige Tage später verkündeten Barclays und Englands Women’s Super League einen Sponsorenvertrag über drei Jahre mit einem Volumen von kolportierten zehn Millionen Pfund - samt Maßnahmen für den Nachwuchs und den Breitensport. Auch die diesjährige WM in Frankreich wird die viel zu lange belächelte Sparte auf ein neues Niveau hieven.

Österreich - wo seit dem EM-Halbfinale 2017 einige Schritte unternommen wurden, aber noch viel zu tun ist - sollte aufpassen, nicht den Anschluss zu verlieren. Man muss sich ja nicht ein Beispiel an gewaltbereiten Fans nehmen.