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Tore und Traktoren

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer

Hätte Moise Kean nicht dieser Tage als 19-Jähriger und damit zweitjüngster Länderspieltorschütze Italiens Schlagzeilen geschrieben, die Welt hätte vielleicht nie vom Schicksal seines Vaters Biorou Jean Kean erfahren. Nun aber packte dieser die Gelegenheit beim Schopf, um seine Forderungen an Juventus zu formulieren. Diese lauten: zwei Traktoren. "Die schulden sie mir", sagt Biorou, der in seiner afrikanischen Heimat eine Farm betreibt und seinen Sohn seinen Schilderungen zufolge wider alle Umstände in den Nachwuchs von Juventus gebracht haben will. Und was hat er dafür bekommen? Keine Traktoren, "nicht einmal Freikarten geben sie mir", klagt er. Nun könnte man sagen: Aufmerksamkeitsheischerei. Oder man sagt: Zwei Traktoren und/oder Freikarten sind eh nicht viel verlangt, zumal im Fußball schon wieder ums große Geld gefeilscht wird. Denn nichts anderes ist auch die Boykottdrohung der European Club Association ECA gegen die reformierte Klub-WM 2021. "Derzeit" seien die Top-Klubs "nicht bereit, an dem Wettbewerb teilzunehmen", sagt der ECA-Vorsitzende Andrea Agnelli, der auch Präsident von Juventus ist. Zuerst verlange man mehr Informationen - und, wenngleich er das so nicht sagt - mehr Geld. Dann könnte es vielleicht auch mit den Traktoren klappen. Das mit den Karten kann Kean nämlich eh vergessen. Die werden künftig wohl zur Gänze bei Sponsoren und anderen Partnern sein.