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Tore fallen immer vorne - und hinten

Von Christoph Rella

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Was haben der FC Barcelona und Red Bull Salzburg gemeinsam? Sie führen nicht nur die Tabellen in ihren nationalen Ligen mit Abstand an, sondern sind auch vorm Tor - dem gegnerischen wie dem eigenen - erfolgreicher. Zu begutachten war dies am 1. Mai, als es für Erstere darum ging, im Halbfinalspiel der Champions League gegen Liverpool die Tür zum Finale weit aufzustoßen, und für Zweitere, sich den Titel im ÖFB-Cup (gegen Rapid Wien) zu sichern. Beide Missionen wurden erfolgreich erfüllt.

Tatsächlich waren aber das 3:0 in Barcelona und das 2:0 in Klagenfurt nicht allein den Künsten der Balljäger (Lionel Messi, Luis Suárez, Patrick Farkas, Munas Dabbur) geschuldet, sondern auch den Tormännern, deren Leistung unterschiedlicher nicht ausfallen konnte - und die letztlich auch die Partien entschied. Positiv aufgefallen ist etwa Barça-Goalie Marc-André ter Stegen, der den Sieg der Katalanen mit seinen überragenden Paraden (gegen Liverpools James Milner und Mo Salah) nach Hause gebracht hat. Den ersten Cup-Triumph Rapids seit 1995 vermasselt hat in Klagenfurt wiederum ein anderer Torhüter: Richard Strebinger. Die Figur, die der grün-weiße Keeper beim "Spitz" von Farkas (durch die Beine) machte, war wahrlich nicht die beste und legte wohl auch die (psychologische) Basis dafür, dass bereits 118 Sekunden später der Treffer zum 2:0 fallen konnte. Da nutzen auch keine Schuldzuweisungen an den Schiedsrichter, weil er ein Tor von Mario Sonnleitner nicht gab.

Die Lehre dieses Fußballabends lautet (wieder einmal): Tore werden nicht nur "gemacht", sie sind oft auch "hausgemacht" - und zwar an der eigenen Torlinie. Wenn alle Beteiligten ihren Job erledigen, so wie das Barcelona und Salzburg gezeigt haben, ist der Sieg meistens auch verdient.