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Aderlass just vor der Champions League

Von Christian Mayr

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Munas Dabbur weg, Hannes Wolf weg, Marco Rose weg, Fredrik Gulbrandsen weg, Amadou Haidara und Reinhold Yabo (schon seit Jänner) weg - und nun auch Stefan Lainer weg. Der am Mittwoch vollzogene Transfer des ÖFB-Teamverteidigers zu Roses neuem Arbeitgeber Gladbach könnte zudem nicht der letzte Verkauf vor der neuen Saison sein, schließlich steht auch Mittelfeldmotor Xaver Schlager in etlichen Notizbüchern kapitalstarker Vereine. Auch wenn hinlänglich bekannt ist, dass sich Red Bull Salzburg nach Jahren des Geldverbrennens zum Ausbildungsverein mit Klasse und für die Kasse (mit dreistelligen Millionenüberschüssen in der Transferbilanz) gewandelt hat, so ist der aktuelle Aderlass insbesondere in der Offensiv- und Kreativabteilung mehr als unverständlich. Denn wer jahrelang der Champions League hinterherläuft, diese dann endlich erreicht und darob in Feierlaune verfällt, um just dann mit einer völlig neu aufgesetzten Truppe gegen Bayern München, Barcelona oder Liverpool bestehen zu wollen, braucht sich nicht wundern, wenn am Ende in der Königsklasse viel Lehrgeld bezahlt wird und sich die mühsam zurückgewonnenen Fans verärgert abwenden. Zumal für die Champions-League-Saison auch kein Ersatz angeschafft werden soll, sondern man sich aus dem Fundus des Nachwuchses sowie der verliehenen Spieler bedienen möchte. Bis sich diese Elf dann zusammengefunden hat, um wie in den vergangenen Saisonen ein Faktor auf Europas Bühne zu sein, kann es länger dauern - und die Champions League wieder verpasst sein.