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Die Formel 1 kämpft gegen die Ermüdung

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer

Lewis Hamilton kam volley von der Trauerfeier für die im Februar verstorbene Designerikone Karl Lagerfeld, Sebastian Vettel von seiner eigenen Hochzeit: Irgendwie kann man sich vor dem Formel-1-Grand-Prix von Frankreich in Le Castellet am Sonntag (15.10 Uhr) des Eindrucks nicht erwehren, auch die Fahrer sind im Kopf schon in der Sommerpause. Bis es soweit ist, dauert es freilich noch: Nach dem Halt in Frankreich reist der Tross nach Spielberg, wo kommende Woche die Motoren summen; dann stehen noch Silverstone, Hockenheim und Budapest auf dem Terminplan, ehe es ein vierwöchiges Durchatmen für Fans und Fahrer gibt. Nach dem Finale am 1. Dezember in Abu Dhabi werden 21 Rennen gefahren sein - und das, obwohl es keine allzu gewagte Prognose ist, dass der alte Weltmeister auch der neue sein wird. Vor dem Frankreich-Grand-Prix führt Hamilton mit 29 Punkten Vorsprung auf - erraten - seinen Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas. Die beiden dominierten auch das Freitagstraining. Bei derlei Fadesse, die die Macher der Formel 1 seit Jahren ziemlich erfolglos versuchen, in den Griff zu bekommen, darf sich niemand wundern, wenn sich die Fans anderen Motorsportserien zuwenden wie der jetzt schon äußerst erfolgreichen Motorrad-WM oder der expandierenden Formel E, die an ihrem vorletzten Wochenende mit dem Führenden Jean-Eric Vergne an diesem Samstag in Bern gastiert. Derzeit bastelt die Formel 1 an dem Grundlagenvertrag, der im Oktober ausverhandelt und ab 2021 gültig sein soll. Es ist höchst an der Zeit, gegen die Ermüdungserscheinungen anzukämpfen, will sie nicht als Königsklasse gestürzt werden.