Doch nicht

zu heiß?

Es ist unbestritten, dass es heiß und immer heißer wird, wozu der Homo sapiens (wirklich sapiens?) nach Stand des Wissens zumindest einen guten Teil beiträgt. Wenig sachdienlich ist in diesem Zusammenhang aber Sensationsjournalismus, indem durch die Formulierung "weltweit der heißeste Juni aller Zeiten" suggeriert wird, dass an allen Punkten der Welt der heißeste Juni aller Zeiten gemessen worden sei.

- © Peter Kolb
© Peter Kolb

Faktum ist dagegen, dass der globale Durchschnittswert heuer um 0,1 Grad höher lag als je zuvor. Wenn der Juni in Europa also um 4 Grad höher lag als bisher, muss es auch genügend Gegenden geben, in denen er kühler war als üblich. Das gibt ja noch ein bisserl Hoffnung . . .

Rudolf Jahn,

per E-Mail

Wirtschaft vor
Klimaschutz

Auf dem G20-Gipfel kommen sich EU und Südamerikas Staatenbund näher. Brasilien möchte gerne mehr Fleisch und Sojaprodukte in die EU exportieren. Dafür gibt der brasilianische Präsident den Regenwald zum Roden frei, und die letzten indigenen Völker verlieren ihre Heimat. Toller Schutz von Klima und Menschenrechten. Was die EU vom Klimaschutz hält, beweist dieser Deal. Hauptsache, die Wirtschaft lebt groß auf.

Ernst Pitlik,

1220 Wien

Schleichende Auflösung

des Bundesheeres

Wenn die Personalkosten des Bundesheeres 65 Prozent des Verteidigungsbudgets ausmachen, dann sind die Ursachen zu hinterfragen. Man könnte meinen, das Bundesheer hat zu viel Personal, und die Soldaten werden überbezahlt. Jedoch entspricht die Personalstärke (16.000 Soldaten, 8000 Zivilbedienstete, 25.000 Milizsoldaten) einer Kleinarmee, und die Gehälter sind dem Beamtensystem angepasst. International betragen die Personalkosten eines Heeres etwa 45 Prozent der Verteidigungsausgaben, obwohl die Besoldung in den meisten westlichen Streitkräften höher ist als im österreichischen Bundesheer.

Der Heereshaushalt in Österreich ist mit 0,57 Prozent des BIP (2,1 Milliarden Euro) so gering, dass die Personal- und Betriebskosten fast das gesamte Budget verbrauchen und seit Jahren eigentlich kein Geld für Investitionen übrig bleibt. Erschwert wird die Situation, da ständig umorganisiert wird und dadurch eine vorausschauende Planung von Personal und Gerät erschwert wird.

Vergleichbare Staaten wie Schweden oder Finnland geben 1,4 Prozent des BIP (5,4 Milliarden Euro) beziehungsweise 1,3 Prozent des BIP (3 Milliarden Euro) für die Landesverteidigung aus. Im Schnitt geben die EU-Mitgliedstaaten 1,5 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für das Militär aus, Österreich liegt mit 0,57 Prozent weit abgeschlagen.