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Goodbye in Shanghai

Von Christian Mayr

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Die internationale Karriere von Marko Arnautovic ist an einem Endpunkt angekommen - noch bevor sie zu einem richtigen Höhepunkt gekommen wäre, zu dem eines der größten Fußballtalente des Landes gewiss befähigt gewesen wäre. Mit dem Transfer zum chinesischen Super-League-Klub Shanghai SIPG hat sich der 30-Jährige zwar zum bestverdienenden Kicker Österreichs gemausert, sportlich gesehen ist China aber ein Abstieg. Und zwar ein gewaltiger im Vergleich zur Premier League, die heuer im Klubfußball wie nie zuvor abgeräumt hat. Doch so wie bei manchem Vorgängerklub - wie bei Inter oder Werder - hat Arnautovic beim Tabellenzehnten West Ham verbrannte Erde hinterlassen, die das Interesse an dem Stürmer in der derzeit besten Liga der Welt gegen Null tendieren ließ. Es ist schon ein großes Kunststück, binnen wenigen Wochen vom unverkäuflichen Top-Stürmer und Publikumsliebling zum Buhmann und zur Diskontware zu werden, über die man öffentlich sagt: "Jeder will ihn weg haben." Statt der im Jänner (beim gescheiterten Transfer nach China) kolportierten 43,6 Millionen Euro Ablöse sollen es jetzt nur noch 25 Millionen sein - nichts verdeutlicht Arnautovic’ Abstieg mehr als diese harten Zahlen. Und ÖFB-Teamchef Franco Foda muss sich ernste Sorgen machen, dass sein vormals bester Spieler in der heißen Phase der EM-Qualifikation am anderen Ende der Welt seine Form halten kann - so gefordert wie auf der Insel wird er in China jedenfalls nicht mehr.