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Innovation gesucht

Von Bernhard Baumgartner

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ORF 1 versucht schon seit längerem, dem politischen Nachrichtenbetrieb auch amüsante Seiten abzugewinnen. Man denke etwa an die "Wahlfahrt", die schon so manche Seite von Kandidaten offenbart hat, die in einem stromlinienförmigen, seriösen Interviewformat so nicht zutage getreten wäre. Für den Intensivwahlkampf hat man sich ein neues Format ausgedacht, das wohl auch einiges an Gewöhnungsbedürftigkeit birgt. Am
3. September startet "Mein Wahlometer". Hier geht es um die Programme der Parteien, ein hehres Anliegen aber eventuell doch etwas sperrig. Daher versucht man, dem Ganzen den Charakter einer Show zu geben. Vier Sendungen zu vier Generalthemen ("Geld", "Sicherheit", "Zusammenleben" und "Zukunft") gepaart mit Umfragen sollen die Standpunkte klären. Und das in durchaus anschaulicher Art. So hat man etwa in einer Fußgängerzone ein Spielfeld auf den Boden gepinselt, in dem die Teilnehmer Stellung beziehen. Auch ein "politisches Tempelhupfen" kommt vor. Mit "integrierten Erklärstücken" will man zur politischen Bildung beitragen. Dass man dabei etwa das komplizierte Wahlsystem mit seinen Listen und Wahlkreisen erläutern will, ist löblich. Ob man sich da für ORF1 nicht zu viel vorgenommen hat, muss sich erst zeigen. In der Tat muss der ORF gerade auf ORF1 um die Quoten seiner Informationssendungen kämpfen, wie das an manchen Tagen desaströs laufende Magazin beweist. Hier sind Ideen wohl die einzige Chance.