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Gerhard Berger, der Familienvater

Von Christoph Rella

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Gerhard Berger wird 60. Seinen Geburtstag am 27. August feiert er in seinem neuen Domizil im Tiroler Dörfchen Söll - "am Berg oben", wie er in einem Interview sagte. "Monaco ist komplett fertig. Ich bin echt froh, dass ich wieder zurück bin." Der verlorene Sohn, der früher als Hallodri verschrien war, ist also wieder heimgekehrt - und mit 60, wie es scheint, ein wenig nachdenklicher geworden. Darauf lassen zumindest einige bemerkenswerte Aussagen des fünffachen Vaters schließen, die man sonst kaum aus dem Mund eines Motorsportlers hört.

So erzählt Berger beispielsweise vom frühen Tod seiner Eltern und davon, wie er selbst 1989 in Imola beinahe den Feuertod gefunden hätte. Anstatt aber mit Gott zu hadern, spricht er rückblickend lieber davon, einfach nur "Glück gehabt" zu haben. Dazu rechnet er freilich auch seine Kindheit und die Karriere in der Formel 1. "Ich habe mich jeden Tag gefreut beim Aufstehen" - wer kann das schon von sich behaupten? Von Interesse ist auch, was Berger zum Thema Familie sagt: Seine Kinder (aus drei Verbindungen) bedeuten ihm alles. "Kinder sind für mich etwas Wunderschönes", erzählt er. "Kinder sind das, was am Ende von dir übrig bleibt."

Es sind dies Bekenntnisse, die Seltenheitswert besitzen. So hat etwa der verstorbene Niki Lauda über seinen Nachwuchs einst gemeint: "Man soll die Kinder so erziehen, dass sie darauf schauen, wie sie mit ihrer Leistung ihr Leben gestalten können." Berger erwähnt die Begriffe Erziehung oder Leistung kein einziges Mal. "Ich hatte dieses Glück, mit meiner Freundin Helene weitere Kinder zu bekommen", sagt er. "Das ist das Schönste überhaupt. Ich habe da aber keinen richtigen Plan." Sympathisch, irgendwie.