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Wenn das Alter Ego erfolgreicher ist

Von Bernhard Baumgartner

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Sicherlich sagen vielen Fans die Namen Carrie, Samantha, Miranda und Charlotte etwas. Es sind jene vier fiktiven Frauen, die die Erfolgsserie "Sex and the City" bespielt haben. Den Namen Candace Bushnell kennen jedoch nur echte Hardcore-Fans. Es handelt sich um die Autorin, auf deren eigenen Erfahrungen, aber auch Fantasien die Geschichten in der Serie basieren. Denn das umtriebige Frauenquartett, deren Geschichten sich sechs Staffeln lang in New York um Liebe, Sex und Abenteuer drehten, sind deutlich erfolgreicher als deren Schöpferin, die die Figur der Autorin Carrie nach sich selbst modellierte. "Jedes Fan-Profil von ,Sex and the City‘ hat mindestens 200.000 Fans bei Instagram, und ich habe 20.000", beschwerte sich Bushnell jüngst im britischen "Independent". "Was soll das?" Das kann natürlich kränken, vor allem wenn man sich selbst als das Original und Carrie nur als die virtuelle Kopie sieht. Jetzt, 15 Jahre nach der letzten Folge von "Sex and the City", will die Autorin die Aufmerksamkeit wieder auf ihre Seite ziehen und meldet sich mit einer in den USA gerade erschienenen teils autobiografischen Fortsetzung zurück: "Is There Still Sex in the City?", fragt sie, um gleich die Antwort zu geben: Ja, aber er ist irgendwie anders. Denn Carrie & Co hat die Autorin aus dem neuen Buch verbannt. Nun haben neue Frauen das Heft in der Hand. Sie verlassen nach der Scheidung New York und suchen die Liebe im heimeligen Home County.

Ob das die Follower in Massen anzieht, wird man erst sehen.