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Wie man einen Star macht

Von Bernhard Baumgartner

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Sie heißen BTS oder Blackpink. Und sie sehen aus wie Boy- oder Girl-Groups. Allerdings sind nicht die USA oder Europa, sondern Korea das Land ihres Ursprungs. Der sogenannte K-Pop aus Südkorea feiert seit Jahren auch weit über die Landesgrenzen hinaus riesige Erfolge. Mit perfekt sitzenden Choreografien tanzen sich die Sänger in die Herzen der jugendlichen Fans. Und doch muss man fast Experte sein, um den Überblick zu behalten: In der Branche tummelt sich eine für Außenstehende fast unüberschaubare Schar von Gruppen und Sängern, in deren Lieder Rap-, Rock- und Techno-Elemente einfließen.

Das Geheimnis der K-Pop-Stars: intensive Interaktion mit den Fans. Über Apps findet der Austausch mit den Künstlern, aber auch der Fans untereinander statt. Je nach favorisierter Band tragen die stolz Kosenamen: Army heißt der Fanclub von BTS, Monbebe (mein Baby) werden die Anhänger von Monsta X genannt. K-Pop-Stars sind oft am Reißbrett designt. Jahreslanges Training, schon von Kindesbeinen an, sorgt dafür, dass alle Moves sitzen und das aus Kindern Stars werden. Große Labels investieren jahrelang in ihren Nachwuchs, zahlen Gesangs- und Tanzstunden sowie Training zum Verhalten in der Öffentlichkeit. Erst dann werden sie als neue Gruppe in die Öffentlichkeit entlassen. Und müssen die Investments mit vielfachem Gewinn wieder hereinspielen. Gut für das System, schlecht für die Stars: Denn eine entspannte Kindheit ist nicht wiederbringbar, auch für viel Geld nicht.