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Die Wurst ist nicht wurscht

Von Christina Böck

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Der Mensch und sein Magen brauchen ab und zu auch einmal gute Nachrichten. Und da sind sie: Wurst ist vielleicht doch nicht so ungesund wie bisher angenommen. Und rotes Fleisch auch. Aber: Wurst! Konkret wollen Forscher in einer Meta-Studie herausgefunden haben, dass - anders als bisher postuliert - Menschen nur etwas seltener an Krebs, Diabetes oder Herzkreislauferkrankungen sterben, wenn sie weniger rotes oder verarbeitetes Fleisch essen.

Ein Autor der Studie fasste das Ergebnis in seltener Einsicht zusammen: "Vielleicht lässt sich das Risiko reduzieren - vielleicht aber auch nicht." Das ist natürlich von besonderer Brauchbarkeit und zeigt, dass solche Studien wirklich ihr Geld wert sind. Auf das Ergebnis: Könnte so sein, könnte aber auch nicht so sein, da wäre man einfach so sicher nicht drauf gekommen.

Bei Vertretern von Anti-Krebs-Vereinigungen stieß die Studie erwartungsgemäß auf Kritik - verbunden mit kreativen Vergleichsleistungen: "Das ist so, als würden wir sagen: ,Wir wissen, das Fahrradhelme Leben retten können, aber manche Radfahrer ziehen es vor, den Wind in den Haaren zu spüren.‘" Tatsächlich hätten nur wenige Radfahrer Unfälle, "aber trotzdem sind sich alle einig, dass man Helme tragen sollte".

Am Ende ist man doch glatt auf die eigene Entscheidung angewiesen. Das kann ja nur schiefgehen. Eines sollte auf jeden Fall unbestritten bleiben: Es darf nicht wurscht werden, ob man Wurst isst oder nicht!