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Hand oder Tastatur?

Von Gregor Kucera

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Das Internet ist ja an vielem schuld, aber manchmal auch ganz nützlich. So sagt man, dass die Menschen noch nie so viel gelesen und geschrieben haben wie derzeit in Chats und auf mobilen Endgeräten. Über Inhalte und sinnerfassendes Lesen kann man streiten, doch sorgt ein Thema dabei stets für Aufregung: Sollen Kinder überhaupt noch die Handschrift lernen? Ist der Zug nicht längst abgefahren? Mitnichten. Studien zeigen, dass das Handschreiben zu einer besseren Gedächtnisleistung bei Studierenden führt als das Schreiben mit Tastatur.

Dies führen die Wissenschafterinnen aber nicht auf die Handschrift an sich zurück, sondern auf die Schreibgeschwindigkeit. Und keine Sorge, es gibt ohnehin noch kein Land auf der Welt, in dem auf das Erlernen von Schrift mit der Hand verzichtet wird. Bevor der Jubel jedoch allzu groß wird auf Seiten der Handschrift-Traditionalisten, die Forschung geht noch weiter: Es ist nämlich kein Entweder-oder, sondern ein Gemeinsam. Heißt: Man sollte sowohl Handschrift als auch das Schreiben mit der Tastatur lernen und erlernen. Es hat nämlich beides seinen Sinn und seine Berechtigung. Schon wieder ein Graubereich im Leben. Nicht einfach schwarz oder weiß.

Aber man weiß auch warum. An der nächsten Ecke lauert schon die zukünftige Gefahr: Sprachsteuerung. Chatten kann man auch mit der Stimme, Telefonieren sowieso, Websites kann man sich vorlesen lassen und seine Umwelt mit der Sprache steuern. Wenn das alles so grandios ist, droht dann das Ende der Notwendigkeit des Erlernens von Schrift?