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Gehen ist besser als rollen

Von Eva Stanzl

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E-Scooter schaden der Umwelt und der Gesundheit. Niemand lässt sein Auto für einen Tretroller stehen, die Abgase werden also nicht weniger. Dafür kürzen Fußgänger ihre Wege rollend ab, wodurch sie weniger gehen. Wer sitzen und stehen nicht durch aktive Bewegung ausgleicht, bekommt Wirbelsäulen- und Knieprobleme. Doch nicht nur das. Gehen hält auch geistig fit, betont Hirnforscher und Nobelpreisträger Eric Kandel. Britische Wissenschafter berichten ferner, dass die Gehgeschwindigkeit zeigt, wie gesund jemand ist. Das Team hat herausgefunden, dass bereits 45-jährige Dahineilende biologisch und geistig jünger sind als Schlenderer gleichen Alters. Die Gehgeschwindigkeit hänge von einem Zusammenspiel der Muskeln, der Augen, der zentralen und peripheren Nervensysteme, der Lungenfitness und des Herz-Kreislauf-Systems ab. Langsamkeit weise auf Veränderungen dieser Systeme hin. Freilich ist es erfreulich, es ab und an entspannt zu nehmen, um die Landschaft anzuschauen, anstatt an ihr vorbeizurennen. Dennoch ist schnelles Gehen ein natürliches Fitnesstraining. Wer darauf verzichtet, nimmt in der Regel leichter Gewicht zu. Extreme Gewichtszunahme schon in jungen Jahren oder später ab Mitte 40 steigert das Risiko eines verfrühten Todes, und zwar um 22 bis 49 Prozent je nach Ursache, berichtet ein zweites britisches Team. Womit es sich doppelt lohnt, zu gehen statt zu rollen. Immerhin wäre da noch der Weg der Scooter von der Straße zur Ladestation in Kastenwägen. Was die Schadstoffbilanz weiter erhöht.