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Die Fronten im Tennis sind verhärtet

Von Tamara Arthofer

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WZ Tamara Arthofer
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Man kann nicht sagen, dass sie sich nicht redlich bemüht hätten - die Tennisspieler und die Fans. Die einen bieten beim neuen Daviscup-Finalturnier in Madrid (18 Mannschaften spielen zunächst in Gruppen und ab dem Viertelfinale im K.o.-System um den Titel) nach einer langen Saison noch einmal alle Kräfte auf und Weltklasseleistungen, die es entsprechend zu würdigen gilt. Und die anderen tun das auch - zumindest diejenigen, die nach Madrid gekommen sind.

Nur leider kommen halt nicht so viele, wie von den Organisatoren erhofft - was zu hämischen Kommentaren von (Ex-)Profis sowie bissigen Retourkutschen von Initiator Gerard Piqué auf Social Media führte.

Die Fronten zwischen Traditionalisten und Eventisierungsfreunden sind verhärtet. Doch die emotionale Ebene ist nur die eine. Die andere, vielleicht entscheidendere Frage: Wie viel ist irgendwann zu viel? Am ersten Tag in Madrid waren weniger Spiele à la Belgien gegen Kolumbien das Gesprächsthema, sondern es war das Match vom Sonntag in London, wo Stefanos Tsitsipas sich gegen Dominic Thiem zum Sieger der ATP-Finals machte. In sechs Wochen beginnt die neue Saison mit dem neuen ATP-Cup. Die Daviscup-Qualifikationsrunde wiederum liegt terminlich genau vor dem Turnier in Indian Wells, womit Österreich wohl auf Dominic Thiem verzichten müsste - so der ÖTV nicht die gewünschte Wild Card für das Finalturnier erhält. Andernfalls fallen Fans zwar um ein Länderkampfwochenende um - dafür winkt neben dem Fixstart auch gleich ein nettes Antrittsgeld in Madrid. Und darum geht’s schließlich beim "Daviscup neu".

Das ist nur legitim - hat aber tatsächlich mit dem alten nichts zu tun. Womit man dann doch wieder bei der emotionalen Ebene wäre.